Quakenbrück I Bersenbrücker Kreisblatt vom 21. Mai 2019

Abwechslungsreich und kreativ hat sich der Verein In Via anlässlich des 20-jährigen Bestehens gezeigt. Während des Festaktes in der Theaterwerkstatt sprachen Mitarbeiter und Wegbegleiter des Vereins vom „Erfolgsmodell Quakenbrück“, das im In Via-Netzwerk schon viele Nachahmer gefunden habe.

Nach einer Begrüßung durch die Vorsitzende Sonja Hormes und die Geschäftsführerin Martina Uhlenkamp sowie dem geistlichen Impuls von Ina Eggemann, referierte die Generalsekretärin von In Via Deutschland, Marion Paar, über die Geschichte und Ziele des 1894 gegründeten Verbandes, von denen es sieben europaweit und 27 weltweit gibt. Die Ziele seien durch die Jahrzehnte unverändert geblieben, aber es gebe bis heute immer wieder neue Projekte und große Herausforderungen, die Menschen wie Uhlenkamp und ihr Team mit hoher Kreativität meistern würden.

Besonders am Herzen lag Marion Paar die Schulsozialarbeit, die in den Sozialraum der Kinder hineinwirken würde. „In Via Quakenbrück inspiriert uns, wir alle schauen hierher und entwickeln ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Deshalb danken wir für das Einbringen und das Geben von Impulsen an das bundesweite Netzwerk“, unterstrich Paar die Verdienste der Quakenbrücker „Filiale“. Wie das Gründungs- und Beiratsmitglied von In Via Osnabrück, Petra Meyer, im Interview mit Ludger Abeln berichtete, seien die ersten Projekte in Quakenbrück zunächst gar nicht glatt angelaufen, eher kritisch beäugt worden. Als schließlich ein großer Geldtopf bewilligt wurde, sei es richtig anstrengend gewesen, diesen innerhalb der gesetzten Frist auszugeben. „Wir sind seit 20 Jahren dabei und heute brennt immer noch die Hütte“, freute sich Petra Meyer über die Erfolgsgeschichte.

Ihre Wertschätzung und ihren Dank gegenüber In Via Quakenbrück brachten der stellvertretende Caritas-Direktor in der Diözese Osnabrück, Günter Sandfort, Landrat Michael Lübbersmann, Samtgemeindebürgermeister Claus Peter Poppe, Stadtbürgermeister Matthias Brüggemann und seine Stellvertreterin Tülay Tsolak sowie der Land- und Kreistagsabgeordnete Christian Calderone mehrfach zum Ausdruck. Als „Unterstützer“ der vorbildlichen Projekte hofften sie auf eine „sehr lange Fortsetzung der Kooperation“. 

Anhand von sechs großen Collagen im Puzzleformat stellte Moderator Ludger Abeln mit verschiedenen Gesprächspartnern die Projektarbeit des Mädchentreffs, der Schulsozialarbeit, das Projekt Paula (junge Mütter), das Lernen durch Engagement (Krötenschutz), die Sprachförderung (Projekt mit zugewanderten Frauen) und das Projekt Familienschule/Familienklassenzimmer vor. Dabei wurde in verschiedenen Statements deutlich, dass die Arbeit auf Augenhöhe erfolgt und allen Beteiligten sehr viel Spaß macht: „Die leben ihren Namen – auf dem Weg sein“, „Frauenrechte sind eher rückläufig, deshalb sollen schon Mädchen hier eine Stärkung erfahren“, „Hier wurde eine Willkommenskultur gelebt, bevor es diesen Begriff überhaupt gab“, „In Via ist grundsätzlich jedem gegenüber offen, nichts ist falsch, es gibt aber Vorschläge, Dinge anders zu machen“, „Ich war früher gar nicht selbstbewusst, jetzt kann ich frei reden“, „In Via hat nie die große Bühne gesucht, sondern einfach Etwas gemacht“. Eine tolle Bilanz nicht nur für „die Seele“ der Einrichtung, Martina Uhlenkamp, die sich bei allen Akteuren und Förderern bedankte.

Eine Tanzeinlage des Mädchentreffs, das Froschballett der Hasetalschule und der Schüler-Cupsong begeisterten die Gäste ebenso wie das internationale Buffet mit arabischen Köstlichkeiten des Projektes „Marhaba“.