Berge I Bersenbrücker Kreisblatt vom 16. Juni 2019

Ganz im Zeichen der Feuerwehr stand das vergangene Wochenende in der Gemeinde Berge. Ncah dem Verbandstag des Feuerwehrverbandes Altkreis Bersenbrück am Freitagabend, feierte die Freiwillige Feuerwehr Berge am Samstag bei der Jubiläumsparty mit dem Sound Äxpress und dem großen Jubiläumsfest am Sonntag ihr 125-jähriges Bestehen.

Ehrengäste beim Festakt: (von links) Christoph Scholz, Katarina Seelenbinder, Werner Lager, Jörg Biemann, Dirk Hollenberg, Volker Brandt, Christian Calderone, Jörg Brüwer und André Berghegger.

Ehrengäste beim Festakt: (von links) Christoph Scholz, Katarina Seelenbinder, Werner Lager, Jörg Biemann, Dirk Hollenberg, Volker Brandt, Christian Calderone, Jörg Brüwer und André Berghegger.

Mit einem ökumenischen Gottesdienst, gehalten von Pastorin Katrin Seelenbinder und Pastor Christoph Scholz begann das Festprogramm am Sonntag. Der Posaunenchor und der Projektchor Berge unter der Leitung von Hans-Georg Wissmann umrahmten den Gottesdienst musikalisch. Die zum Abschluss in Feuerwehrhelmen gesammelte Kollekte war für den Verein Paulinchen, der Kinder mit Brandverletzungen hilft, bestimmt.

Nach einem Willkommen für die zahlreichen Gäste durch Ortsbrandmeister Jörg Biemann eröffnete der stellvertretende Samtgemeindebürgermeister Jörg Brüwer den Reigen der Festredner. „Alles richtig gemacht würde ich mal sagen“, begann er bezugnehmend auf die 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Berge, aber auch im Kontext zum Jubiläumswochenende. „Ihr feiert in der Mitte des Dorfes, ihr sprecht alle an“, so Brüwer. Dieses zeigte, dass die Feuerwehr zum und ins Dorf gehöre. 

Die Berger Ortswehr sei wegen ihrer besonderer Einsatzbereitschaft und dem hohen fachlichen Niveau für die Samtgemeinde Fürstenau von außerordentlicher Bedeutung. Der sich derzeit in der Abstimmung befindliche Feuerwehrbedarfsplan mache dieses und weite Aspekte besonders deutlich, so Brüwer, der sich für die Leistungen der Blauröcke in der Vergangenheit und in der Gegenwart bedankte. 

Der CDU-Bundestagsabgeordnete André Berghegger stellte die Feuerwehr als verbindendes Element heraus. Sie verbinde die Generationen ebenso wie die Gemeindeteile. Berghegger machte deutlich, dass die Freiwilligen Feuerwehren Unterstützung auf allen politischen Ebenen benötige, denn eine Berufsfeuerwehr gebe es nicht in ländlichen Raum.  

Der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Calderone ging auf die Vielfalt des Einsatzgeschehens besonders in den vergangenen Wochen und Monaten ein. Gerade ihre Arbeit im ländlichen Raum, ihre freiwillig geleisteten Arbeiten seinen hoch anzurechnen. „Die Feuerwehren sind die größte Bürgerbewegung in der Bundesrepublik Deutschland“, zitierte er den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Zum Abschluss lud er die  Berger Feuerwehrkameraden zu einem Besuch in der Landeshauptstadt ein. 

„Wir kommen um Dank zu sagen“, betonte der stellvertretende Landrat Werner Lager (SPD). Ein besonderes Lob hatte er für die Berger Kinder im Gepäck, die die Leistungen der Feuerwehren in einem Transparent dargestellt hatten. 

Berges Bürgermeister Volker Brandt überraschte nach seinen Dankesworten mit einem wertvollen Gerät. Es gab etwas aus Stahl, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Gemeinde, und zwar einen Feuerkorb, eingebrannt die Symbole der Feuerwehren und deren Aufgaben „löschen, retten, bergen, schützen“. „Es ist ein zertifiziertes Feuerwehrgerät. Bei geselligen Kleinlöschübungen ist dieses Gerät dafür geeignet, eine angenehme Außenwärme zu erzeugen, um so die Gesundheit der Kameraden dauerhaft zu sichern“, betonte Brandt. 

Zuvor aber blickte er auf die lange Geschichte der während der Kaiserzeit gegründeten Feuerwehr, die den Ersten Weltkrieg, die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus und die Besatzungszeit überstanden, und sich zu einer gesellschaftlichen Stütze entwickelt hat, ein. In dieser Zeit habe sich sehr viel verändert, so Volker Brandt. 

Der Vorsitzende des Feuerwehrverband Altkreis Bersenbrück, Manfred Buhr, dankte dafür, dass es die Möglichkeit gab, hier den Feuerwehrverbandstag zu veranstalten. Er verlas eine Ehrenurkunde des Landesfeuerwehrverbands Niedersachsen, in dem der Berger Wehr Dank und Anerkennung für ihre umfangreiche Arbeit ausgesprochen wurde. 

Gemeindebrandmeister Reiner Berndsen gratulierte im Namen der sechs Feuerwehren aus der Samtgemeinde Fürstenau. 

Mit einem Dank an die Nachbarn und den Kindertagesstätten sowie dem gesamten Team, darunter besonders den Frauen der Kameraden und allen weiteren Mitwirkenden,  beendete Jörg Biemann den Festakt, lud zum musikalischen Frühschoppen mit dem Musikverein Kettenkamp ein und wies  auf das große Programm mit Vorführungen hin. 

Bei den Vorführungen gab es für die kleinen und großen Gäste allerhand zu schauen, während Daniel Holling von der Berger Feuerwehr als Moderator detaillierte Informationen lieferte. Die Wettkampfstaffel der Freiwilligen Feuerwehr Andervenne zeigte einen Löschangriff im Wettkampfmodus, die Jugendfeuerwehr im Rahmen ihres Ausbildungsstandarts, der Heimatverein Anten den historischen Löschangriff mit Handdruckspritze, das Technische Hilfswerk aus Quakenbrück eine Höhenrettung, die Freiwillige Feuerwehr Bersenbrück eine Personenrettung und die Tauchergruppe Alfhausen einen Unterwassereinsatz. 

Die Senioren der Berger Ortswehr stellte eine Präsentation mit historischen Dokumenten vor. Verschiedene Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Polizei wurden präsentiert. Über 600 Modelle zeigten Wolfgang und René Keck von der Freiwilligen Feuerwehr Bottorf-Borg. Von der Verkehrswacht waren Björn Thienenkamp und Werner Siefker mit einem Fahrradsimulator dabei.

Bereits am Samstagabend feierten die Berger Feuerwehrkameraden mit mehreren Hundert Gäste beim großen Jubiläumsball den 125. Geburtstag. Die spielfreudigen Musiker des Antener Sound Äxpress um ihren Vorsitzenden Florian Kruse und dem musikalischen Leiter Martin Elting zeigten eine große Breite ihres Könnens. Schlager, Rock und Pop sowie  Titel der Neuen Deutschen Welle sorgten für prächtige Stimmung. Als Sänger zeigten Daniela Heidgerd und Dieter Biemann ihr Können.