Surwold I Ems-Zeitung vom 27. Juli 2018

In den kommenden Jahren geht die Hälfte der Lehrer der Förderschule der Johannesburg in den Ruhestand. Ausreichend Nachfolger sind laut Schulleiter Ralf-Dieter Punke aber nicht in Sicht.

Gruppenbild vor der Pater-Petto-Schule: Die Landtagsabgeordneten der CDU wollen sich der Problematik der fehlenden Lehrer annehmen.

Gruppenbild vor der Pater-Petto-Schule: Die Landtagsabgeordneten der CDU wollen sich der Problematik der fehlenden Lehrer annehmen.

An der Pater-Petto-Schule, Förderschule mit Schwerpunkt soziale und emotionale Entwicklung, sind derzeit 19 Lehrer beschäftigt. Um die Lehrer, die in den Ruhestand gehen, besser ersetzen zu können, plant die Johannesburg eine Kooperation mit der Universität Oldenburg.

Hier sollen Sozialpädagogen zu Lehrern an Förderschulen ausgebildet werden. Erste Gespräche habe er mit der Uni bereits geführt, so Punke. Auch seitens der Landesregierung wünschen sie sich bei der Umsetzung der Pläne Unterstützung, machten Punke und Johannesburg-Geschäftsführer Franz-Josef Lensker beim Besuch der CDU-Landtagsabgeordneten aus der Region klar. Auf ihrer Sommertour durch das Osnabrücker Land und das Emsland und die Grafschaft Bentheim haben sie die Johannesburg besucht.

Der Dörpener Abgeordnete und stellvertretende Landtagspräsident Bernd Busemann machte klar, dass ein mögliches Modellprojekt mit der Uni Oldenburg in der Landeshauptstadt bereits auf der Agenda stehe. Auch mit Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) habe man das Gespräch gesucht. „Der politische Wille ist da“, sagte Busemann stellvertretend für die Delegation und unterstützte die Pläne der Johannesburg.

Punke wies auf die Dringlichkeit der Umsetzung hin. „Die Schule wurde erst vor fünf Jahren gebaut und ist nun schon zu klein.“ Die Schülerzahlen entwickelten sich rasant. Derzeit besuchen 135 Jungen und Mädchen von der Klasse ein bis neun die Pater-Petto-Schule. „In diesem Jahr mussten wir zum ersten Mal Bewerber ablehnen“, so Punke weiter. Ein Problem beim Anwerben von neuen Lehrern sei auch die Bezahlung. An privaten Förderschulen wie an der Johannesburg verdiene man weniger als im Staatsdienst, so Punke. Dafür könne die Johannesburg aber mit ihrem guten pädagogischen Konzept punkten, zeigte sich der Schulleiter überzeugt.

Lensker machte sich bei den Landespolitikern zudem für eine Änderung der Erzieherausbildung stark. Die Ausbilduns müsse – wie es früher bereits der Fall war – wieder in drei Jahren zu absolvieren sein. Derzeit dauere es bis zu fünf Jahre. Besonders für Quereinsteiger, die als Umschüler den Beruf des Erziehers erlernten, sei die Ausbildung zu lang. Denn auch Erzieher werden auf der Johannesburg benötigt.

Die Einrichtung kümmert sich um 650 junge Menschen mit besonderem Hilfsbedarf von sechs bis 25 Jahren, beschult sie und sorgt für den Übergang in eine Ausbildung oder das Berufsleben.