Neuenkirchen I Pressemitteilung vom 16.06.2016

Was genau verbirgt sich hinter der Offenstallhaltung von Schweinen? Gibt es besondere gesetzliche Vorgaben und wie ist das Genehmigungsverfahren? Wer Antworten auf diese Fragen möchte, dem bleibt wohl nur eins: der Besuch eines entsprechenden landwirtschaftlichen Betriebes. Das dachten sich auch der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Calderone und seine Kollegen Martin Bäumer, Burkhard Jasper und Clemens Lammerskitten und informierten sich bei Familie Ahrens-Westerlage in Neuenkirchen über diese Art der Haltung.

Informationen über die Offenstallhaltung von Schweinen erhielten Landtags- und Lokalpolitiker der CDU auf dem Hof Ahrens-Westerlage in Neuenkirchen. Foto: CDU/Anita Lennartz

Informationen über die Offenstallhaltung von Schweinen erhielten Landtags- und Lokalpolitiker der CDU auf dem Hof Ahrens-Westerlage in Neuenkirchen. Foto: CDU/Anita Lennartz

Den Anstoß für den Besuch gab es auf einem Firmenbesuch der „Wurst- und Schinkenmanufaktor Bedford“ in Osnabrück. Dort erfuhren die Abgeordneten, dass die Firma Bedford einen Verein zur Förderung der Schweinehaltung in Offenställen gründet. „Der Verbraucher sieht später am Produkt keine Auszeichnung, dass er Fleisch aus Offenstallhaltung kauft, hat nicht die Möglichkeit, zu wählen – das möchten wir ändern“, so der kaufmännische Geschäftsführer des Unternehmens, Carsten Leiber, über die Beweggründe der Firma.

Die Schweine haben in einem Offenstall mehr Platz, erklärte Seniorchef Carl Ahrens-Westerlage unterstützt von seinem Sohn mit gleichen Namen beim Besuch der Abgeordneten, an dem auf Einladung von Calderone auch Kommunalpolitiker aus der Samtgemeinde Neuenkirchen teilnahmen. Wie es der Wissenschaftliche Beirat des Bundeslandwirtschaftsministeriums fordern, gebe es in Offenställen unterschiedliche Funktions- und Klimabereiche. Die Schweine würden in einem warmen Liegebereich schlafen, hätten einen Aktivitäts- und Fressbereich und einen kalten Laufbereich. „So entsteht keine Langeweile, in der Offenstallhaltung können wir wieder Schweine mit Ringelschwänzen halten“, erklärt Ahrens-Westerlage mit viel Enthusiasmus das System. Die vom Landwirtschaftsministerium ausgelobte „Ringelschwanzprämie“ zu erhalten, sei dann aber trotzdem wegen bürokratischer Hürden nicht so einfach gewesen.

Fragen der Stallgenehmigung und der -umnutzung sowie der Umgang mit Emissionen wurden eingehen thematisiert – als örtlicher Abgeordneter sagte Calderone zu, die entsprechenden Fragen auf Kreis- und Landesebene zu thematisieren. Gemeinsam mit dem neu gegründeten Verein solle der Bekanntheitsgrad der Offenstallhaltung als Bestandteil der konventionellen Haltung und Schweinemast gesteigert werden. Zwischenzeitlich gibt es zu diesem Thema bereits Termine mit der Kreisverwaltung und in Hannover.