Damme I Pressemitteilung der Erich-Kästner-Schule vom 11. Oktober 2017

Das Thema Inklusion an Schulen ist und bleibt umstritten – öffentlich wie politisch. Sollen Förderschulen abgeschafft und Kinder mit und ohne Beeinträchtigung nur noch gemeinsam unterrichtet werden?  Für Christian Calderone lautet die Antwort darauf derzeit klar: „Nein!“ Zumindest nicht, so der Landtagskandidat, solange es den Regelschulen an den notwendigen Mitteln und Mitarbeitern für eine erfolgreiche Umsetzung fehle.

Christian Calderone (rechts) ließ sich von Matthias Warnking (links), Geschäftsführer Andreaswerk, und Rita Espelage (Mitte), Fachbereichsleiterin Schule Andreaswerk, über die Arbeit in der Erich Kästner-Schule informieren.

Christian Calderone (rechts) ließ sich von Matthias Warnking (links), Geschäftsführer Andreaswerk, und Rita Espelage (Mitte), Fachbereichsleiterin Schule Andreaswerk, über die Arbeit in der Erich Kästner-Schule informieren.

Mit Matthias Warnking, Geschäftsführer des Andreaswerkes, und Rita Espelage, Fachbereichsleiterin Schule, sprach der CDU-Politiker am Montag in der Erich Kästner-Schule Damme über Inklusion, Kooperationen und die Zukunft von Förderschulen und Tagesbildungsstätten. 

Lehrermangel, zu große Klassen, fehlende Rückzugsräume: Dank der Diskussion mit Behindertenvertretungen kennt Calderone die Bedenken hinsichtlich einer „Schule für alle“ gut. Auch für Rita Espelage sind diese Sorgen nichts Neues. „Von den Eltern unserer Schüler bekommen wir ähnliche Rückmeldungen“, erzählte sie. 

Als Leiterin der Erich Kästner-Schule, einer Tagesbildungsstätte für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Beeinträchtigung, macht sie dabei ganz eigene Erfahrungen mit dem Thema Inklusion. „Wir setzen Inklusion schon jetzt an unseren drei Standorten im Landkreis Vechta um“, betonte sie. Insbesondere mit dem Prinzip des „Lernens unter einem Dach“ habe die Einrichtung in den vergangenen Jahren einen guten Weg gefunden. 

Während in Visbek Klassen der Erich Kästner-Schule in der Regelgrundschule untergebracht sind, werden in Vechta Schüler der benachbarten Grundschule Hagen in Räumen der Tagesbildungsstätte unterrichtet. Am Standort Damme  besteht seit etwa sechs Jahren eine Kooperation mit der Realschule vor Ort. „Vor allem Kinder sind da sehr offen und gehen schon nach kurzer Zeit ganz selbstverständlich miteinander um“, machte Rita Espelage deutlich.  

Gemeinsam mit Geschäftsführer Matthias Warnking begrüßte sie am Montag das Bekenntnis Calderones zum Erhalt der Förderschule und damit der Wahlfreiheit der Eltern. Doch auch die Zukunft der niedersächsischen Tagesbildungsstätten ist derzeit ungewiss. „Die mögliche Umwandlung von Tagesbildungsstätten in Förderschulen ist seit Jahren ein regelmäßig wiederkehrendes Thema. Hier würden wir uns eine baldige Lösung wünschen“, gab Warnking dem CDU-Politiker als Denkanstoß mit auf den Weg.