Osnabrück I Pressemitteilung vom 14. Februar 2019

Wie sieht die Zukunft des Handwerks aus? Die Landtagsabgeordneten der CDU-Bezirksgruppe Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim informierten sich darüber bei der örtlichen Handwerkskammer.

Neben dem Sprecher der Abgeordnetengruppe Christian Calderone nahmen Martin Bäumer (Wahlkreis Georgsmarienhütte), Bernd Busemann (Papenburg), Christian Fühner (Lingen), Bernd-Carsten Hiebing (Meppen), Reinhold Hilbers (Grafschaft Bentheim), Gerda Hövel (Melle), Burkhard Jasper (Osnabrück-West), Clemens Lammerskitten (Bramsche) und Anette Meyer zu Strohen ( Osnabrück-Ost) an dem Info-Gespräch mit der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim teil. 

Einstimmiger Tenor war dabei, dass auf Zukunft gesehen das Duale Ausbildungssystem wichtig sei, den Automatismus „Abitur – Studium“ gelte es deshalb zu unterbrechen. „Es wird ein „akademisches Proletariat“ herangezogen“, so die Meinung Busemanns, der sich dafür aussprach, Interessenten mit entsprechender Lohnzahlung ins Handwerk zu locken. Um auch Eltern von Abiturienten und Gymnasiallehrer über die Möglichkeiten einer handwerklichen Ausbildung zu informieren, laden einmal jährlich Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer und Universität Schulabgänger zu einem entsprechenden Termin ein. Zusätzlich veranstaltet die Handwerkskammer jährlich einen Lehrercampus im Berufsbildungszentrum.

Trotzdem seien mehr Elterninformationen nötig, so die einheitliche Meinung: Schulen sollten deshalb gemeinsam mit der Handwerkskammer zu Veranstaltungen eingeladen werden. Da der Fachkräftemangel allerdings nicht monothematisch – also nur von einer Seite lösbar sei – sei eine breite Palette von Mitteln nötig, dafür sprachen sich die CDU-Landtagsabgeordenten aus. „Engagierte Handwerkerinnen und Handwerker, die mit Leib und Seele ihren Beruf ausüben, sollten am Ende der Sekundarstufe I in den Klassen die Leidenschaft für ihren Beruf vermitteln“, so einer der Vorschläge. Ein weiterer war die Einführung einer Imagekampagne im elften Schuljahr für die rund 330 Ausbildungsberufe in Deutschland. Zudem gelte es, die Vorteile einer Ausbildung in den Vordergrund zu stellen, wie die Regionalität, die Erlebbarkeit der eigenen Arbeit oder die Ausbildungsvergütung für eigens Tun von Beginn an der Ausbildung. 

Neben der Anwerbung von Auszubildenden gelte es zudem, ausgebildete Facharbeiter im Handwerk zu behalten und so sprachen sich die Abgeordneten für die Meisterprämie aus: „Das ist ein hoher Wert für das Handwerk“, so Calderone und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Denn dort, wo keine Meisterpflicht besteht, wird nicht mehr ausgebildet und die handwerkliche Qualität leidet, erfuhren die Politiker. Und es gab weitere Informationen: In anderen Bundesländern würden mit Meistergründungsprämien Exitenzgründer gefördert, das sollte auch ein Andenken in Niedersachsen sein – vor allen Dingen vor dem Hintergrund, dass im Kammerbezirk in den nächsten fünf Jahren ein Drittel der Betriebe übergeben werden müssen.

Interessiert und aufgeschlossen für die Anregungen der Handwerkskammer diskutierten die Landtagspolitiker mit den Kammervertretern über die verschiedenen Probleme und Lösungsansätze. Und sie nahmen auch die letzte Forderung der Kammer mit: „Meisterprämie nicht befristen!“, so der Wunsch der Verantwortlichen.