Neuenkirchen-Vörden I Bramscher Nachrichten vom 23.02.2017

Landesgelder für den Lückenschluss des Radweges an der L852 zwischen Nellinghof und Fladderlohausen hatte Olaf Lies (SPD) nicht mitgebracht. Doch der niedersächsische Wirtschafts- und Verkehrsminister zeigte im Rathaus in Neuenkirchen-Vörden Wege auf, wie mittelfristig die Realisierung des Vorhabens ein gutes Stück vorangebracht werden könnte.

„Dass es einen Bedarf gibt, diesen Lückenschluss zu vollziehen, ist uns allen klar“, gab Lies unumwunden zu. Das Problem liege jedoch an den eingeengten finanziellen Möglichkeiten des Landes Niedersachsen, an begrenzten personellen Planungskapazitäten in den Ämtern („Unsere Verwaltungen müssen das leisten können“) sowie der Platzierung des besagten Projektes – als Nummer 27 – in einem landesweiten Radwegebau-Ranking. „Das muss man ehrlich so sagen“, erklärte Lies: „Und es macht wenig Sinn, wenn ein Minister einfach in jeden Wahlkreis fährt und jedem alles verspricht.“ Das sei nicht seine Art.

Doch der Landespolitiker, der die Gemeinde bereits während des 675-jährigen Ortsjubiläums in Vörden näher kennengelernt hatte, zeigte umgehend einen Weg auf, wie das Lückenschlussvorhaben zeitlich deutlich nach vorne geschoben könnte. Zum Beispiel, wenn der Landkreis Vechta zusammen mit den beiden beteiligten Kommunen wichtige Planungsvorarbeiten leisten würde und die notwendigen Grundstücksgeschäfte an der Radwegestrecke frühzeitig abgeschlossen seien. „Es gilt, mit einem baufähigen Projekt da zu sein“, wenn andere Kommunen – wie zuletzt offenbar geschehen – „die vorhandenen Geldmittel des Landes nicht entsprechend abrufen können“ , sagte Lies. Damit könnten sich Neuenkirchen-Vörden und Holdorf spontan „in der Prioritätenliste ein ganzes Stück nach oben katapultieren“.

Ein Gedanke, der – im Beisein des Landtagsabgeordneten Christian Calderone (CDU), der beiden Bundestagskandidaten Silvia Breher (CDU) und Kristian Kater (SPD) sowie mehrerer Ortspolitiker – ganz langsam auch dem Landrat des Kreises Vechta, Herbert Winkel, gefiel. „Beide betroffenen Gemeinden sind ja bereit, etwas zu tun“, fasste er die jüngsten Signale aus Neuenkirchen-Vörden und Holdorf zusammen, „also in eine Vorleistung zu treten“. Auch die Kreisverwaltung könne bei Planungen helfen, bot Winkel an.

Der besagte Lückenschluss an der L852 hinter Nellinghof sei bereits im Jahre 2014 auf rund 800000 Euro taxiert worden , ergänzte Neuenkirchen-Vördens Bürgermeister Ansgar Brockmann aus. Inzwischen dürfte das Projekt also noch ein Stückchen teurer sein. Doch Brockmann wollte das nicht als Absage an weitere Planungsschritte verstanden wissen.