Quakenbrück I Bersenbrücker Kreisblatt vom 14. April 2018

Das Haus Nr. 36 an der Quakenbrücker Bahnhofstraße ist sicher kein Aushängeschild. Investoren möchten das Gebäude durch einen Neubau ersetzen, jedoch gehen ihre Pläne und die des Architekten nicht konform mit den Vorstellungen von Städteplaner und Bauausschuss.

Seit Ende 2016 planen die Investoren auf dem Grundstück an der Bahnhofstraße/Ecke Hindenburgstraße zusammen mit dem Planungsbüro Brendel in Quakenbrück ein Mehrfamilienhaus zu errichten. Derzeit ist das zu bebauende Grundstück mit einem Zweifamilienhaus aus dem Baujahr 1906 bebaut. Eine umfangreiche Sanierung wäre erforderlich, um es weiter nutzen zu können. Nach Abwägen der Vor- und Nachteile entstand der Plan der Neuerrichtung eines Mehrfamilienhauses.

„Seit nun mehr als einem Jahr sind wir im Gespräch mit der Stadt Quakenbrück“, so die Investoren. Im November gab es noch einmal intensive Gespräche zwischen dem Bauherren und dem Planungsbüro Brendel sowie Vertretern der Stadtverwaltung und Wilhelm Pörtner von der Architekturgesellschaft Ahrens und Pörtner (Hilter) als zuständigem Stadtplaner. Bei diesem Treffen wurden seitens Stadt und -planer zahlreiche Anforderungen an das Vorhaben gestellt, denn zum einen gibt es die städtebauliche Richtlinie, zudem liegt das Haus im Sanierungsgebiet. Daraufhin überarbeitete die Brendel Bauplanung GmbH noch einmal die Entwürfe, was zu einer Verringerung der Versiegelung und zu einem besseren Einfügen in das Gesamtbild an der Bahnhofstraße führte, denn in der Nachbarschaft stehen Villen aus der Gründerzeit.

Der Stadtplaner äußerte weiterhin Bedenken wegen fünf Wohneinheiten und bemängelte die Anordnung der Einstellplätze. Der Ausschuss für Bauen und Planen der Stadt stieß sich ebenfalls an der Zahl der Wohneinheiten und brachte sogar eine Tiefgarage ins Spiel, was aber aus Investorensicht wegen des fehlenden Platzes für die Rampen nicht möglich ist. Auch Christian Calderone suchte für die CDU das Gespräch mit den Investoren.
 

„Wir haben das Gefühl, dass nun eine Situation entstanden ist, in der der Investor maximales Entgegenkommen zeigt, die Stadt Quakenbrück sich aber auf neue Forderungen beschränkt. Weitere Planungen machen deshalb aus unserer Sicht keinen Sinn“, hieß es noch Mitte März von Investorenseite. Doch kurz vor der Sitzung des Bauausschusses trafen am vergangenen Montag noch einmal überarbeitete Pläne im Rathaus ein, die auch eine andere Anordnung der Stellplätze auf dem Grundstück vorsahen.

Zu spät, um sie abschließend im Ausschuss zu besprechen, so werden sich die Fraktionen noch einmal damit befassen. In der kommenden Woche wird nunmehr der Verwaltungsausschuss des Stadtrates eine endgültige Entscheidung zum gemeindlichen Einvernehmen fällen.