Neuenkirchen I Bersenbrücker Zeitung vom 21.06.2016

Was genau verbirgt sich hinter der Offenstallhaltung von Schweinen? Gibt es besondere gesetzliche Vorgaben? Wie ist das Genehmigungsverfahren? Wer Antworten auf diese Fragen möchte, dem bleibt wohl nur eins: der Besuch eines entsprechenden landwirtschaftlichen Betriebes.

Informationen über die Offenstallhaltung von Schweinen erhielten Landtags- und Lokalpolitiker der CDU auf dem Hof Ahrens-Westerlage in Neuenkirchen. Foto: CDU/Anita Lennartz

Informationen über die Offenstallhaltung von Schweinen erhielten Landtags- und Lokalpolitiker der CDU auf dem Hof Ahrens-Westerlage in Neuenkirchen. Foto: CDU/Anita Lennartz

Das dachten sich laut Pressemitteilung auch der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Calderone und seine Kollegen Martin Bäumer, Burkhard Jasper und Clemens Lammerskitten und informierten sich bei Familie Ahrens-Westerlage in Neuenkirchen über diese Art der Haltung. Den Anstoß für den Besuch gab es bei einem Firmenbesuch der „Wurst- und Schinkenmanufaktor Bedford“ in Osnabrück.

Dort hatten die Abgeordneten erfahren, dass die Firma Bedford einen „Verein zur Förderung der Schweinehaltung in Offenställen“ gegründet hatte. „Der Verbraucher sieht später am Produkt keine Auszeichnung, dass er Fleisch aus Offenstallhaltung kauft, hat nicht die Möglichkeit, zu wählen – das möchten wir ändern“, so Carsten Leiber, kaufmännischer Geschäftsführer des Unternehmens, zu den Beweggründen der Firma.
Die Schweine haben in einem Offenstall mehr Platz, erklärte Seniorchef Carl Ahrens-Westerlage unterstützt von seinem Sohn mit gleichen Namen beim Besuch der Abgeordneten, an dem auf Einladung Calderones auch Kommunalpolitiker aus der Samtgemeinde Neuenkirchen teilnahmen.

Wie es der Wissenschaftliche Beirat des Bundeslandwirtschaftsministeriums fordere, gebe es in Offenställen unterschiedliche Funktions- und Klimabereiche. „In der Offenstallhaltung können wir wieder Schweine mit Ringelschwänzen halten“, erklärt Ahrens-Westerlage mit viel Enthusiasmus das System. Die vom Landwirtschaftsministerium ausgelobte „Ringelschwanzprämie“ zu erhalten, sei dann aber trotzdem wegen bürokratischer Hürden nicht so einfach gewesen.
Fragen der Stallgenehmigung und der -umnutzung sowie der Umgang mit Emissionen wurden eingehen thematisiert. Als örtlicher Abgeordneter sagte Calderone zu, die entsprechenden Fragen auf Kreis- und Landesebene zu thematisieren. Gemeinsam mit dem neu gegründeten Verein solle der Bekanntheitsgrad der Offenstallhaltung als Bestandteil der konventionellen Haltung und Schweinemast gesteigert werden. Zwischenzeitlich gibt es zu diesem Thema bereits Termine mit der Kreisverwaltung und in Hannover.