Quakenbrück I Bersenbrücker Kreisblatt vom 02. Oktober 2017

Die vorgezogene Landtagswahl hat den Kalender von Christian Calderone ziemlich durcheinandergewirbelt. Dass es in der Politik oft anders kommt als gedacht, weiß der 40-jährige CDU-Landtagsabgeordnete aber nicht erst seit 2013.

Mit 58 Prozent erobert der Quakenbrücker damals das Direktmandat im Wahlkreis 73. Der erste Anlauf gelingt. Seither vertritt Christian Calderone die vier Samtgemeinden im Altkreis Bersenbrück, Neuenkirchen-Vörden und Damme aus dem Kreis Vechta im Landtag. Eine CDU-Hochburg zwischen Ems und Elbe, ein Wahlkreis, den er bei seiner einstimmigen Nominierung im Januar 2017 so beschreibt: „Eine wirklich gute Mischung aus Regionalität, Werteverbundenheit und Tradition, aus Aufbruch, Fortschritt und Weltoffenheit“.

Was es heißt, Anwalt der Region zu sein, hat der Jurist zuvor hautnah erlebt. Drei Jahre arbeitet er für Reinhold Coenen, der Ankumer CDU-Politiker war bis zu seinem Tod 2011 mehr als 17 Jahre Landtagsabgeordneter. Und längst aus eigenem Erleben weiß Christian Calderone, dass Politik immer nur die Kunst des Möglichen ist, oft den Kompromiss fordert und genauso den Machtinstinkt braucht, wenn um die beste Lösung gerungen wird. – ob nun im Stadtrat oder im Landtag.

1996 tritt der gebürtige Bremer, dessen Vater Italiener und dessen Mutter Deutsche ist, in die CDU ein. Als Katholik engagiert sich in der Kirchengemeinde St. Marien, ist Jugendleiter, Lektor, Mitglied im Pfarrgemeinderat. Auf Abitur und Zivildienst folgt das Jura-Studium.

2001 gelingt Christian Calderone im zweiten Anlauf der Sprung in die Kommunalpolitik. Mit 24 Jahren gehört er zu den jungen Gesichtern im Quakenbrücker Stadtrat und im Rat der Samtgemeinde Artland. Schnell werden auch Politiker auf Kreisebene auf den Polit-Youngster aufmerksam, 2010 übernimmt er den CDU-Vorsitz im Osnabrücker Land. Seit 2011 sitzt er auch im Kreistag.

Die Bilanz nach fast fünf Jahren im Landtag: In sieben Ausschüssen hat der CDU-Politiker mitgearbeitet, im Sonderausschuss zur Stärkung der Patientensicherheit und des Patientenschutzes ist er Vorsitzender. Eine Arbeit, die bundesweit Aufsehen erregt. Über Jahre hat der Krankenpfleger Niels H. unentdeckt im Delmenhorster Klinikum Patienten getötet. Der Ausschuss soll Schwachstellen ausmerzen helfen.

„Engagiert für unsere Region“ – so überschreibt Christian Calderone seinen Wahlkampf. Viele Themen kennt er aus der Kommunalpolitik: eine Bildungsregion mit vielfältigem Schulangebot, eine gute ärztliche Versorgung, Investitionen in die digitale Infrastruktur, Ausbau der Polizeipräsenz, Stärkung der Wirtschaft und Landwirtschaft und nicht zuletzt des gesellschaftlichen Miteinanders. Dafür will er sich einsetzen – als Anwalt der Region, natürlich am liebsten als Teil der Regierungsfraktion.