Quakenbrück I Bersenbrücker Kreisblatt vom 22. August 2018

Die erste Hürde hat die Quakenbrücker CDU-Stadtratsfraktion genommen. Mit deutlicher Mehrheit ist der Ausschuss für Städtepartnerschaften dem Antrag der Christdemokraten gefolgt, einen ehrenamtlichen Beauftragten für die Städtepartnerschaften zu berufen. Auch der Vorschlag, Gerd Meinecke mit dieser Position zu betrauen, stieß in der jüngsten Sitzung auf große Zustimmung.

Mit ihren Partnerschaften zu den Städten Alençon (Frankreich), Conway (USA), Dobre Miasto (Polen) und Wesenberg in Mecklenburg-Vorpommern habe die Stadt Quakenbrück in den vergangenen Jahrzehnten gute Erfahrungen gemacht, sagte Christian Calderone. Der CDU-Fraktionschef nutzte in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus, Finanzen und Städtepartnerschaften die Gelegenheit, den Antrag seiner Fraktion zu erläutern.

Angesichts national-konservativer Tendenzen in einigen europäischen Ländern seien Städtepartnerschaften eine gute Basis für gegenseitiges Verständnis und die europäische Idee. Nicht nur der Stadtrat profitiere von den Verbindungen in die vier Partnerstädte, auch Vereine, Schulen und Sportler.

Neben dem Antrag, der Stadtrat möge aus seinen Reihen einen ehrenamtlich tätigen Städtepartnerschaftsbeauftragten berufen, hatte die CDU-Stadtratsfraktion auch einen aus ihrer Sicht geeigneten Kandidaten für diese Position vorgeschlagen: Gerd Meinecke. Der CDU-Ratsherr und pensionierte Lehrer sei das „Gesicht der Städtepartnerschaften“, wie Hubert Schwertmann (CDU) es formulierte. Meinecke habe in den vergangenen Jahren ganz maßgeblich die Kontakte zu den Partnerstädten gehalten, so Calderone, der auch die Arbeit von Franz-Georg Gramann, Ansprechpartner in der Stadtverwaltung, sowie des Deutsch-Französischen Clubs und des Deutsch-Amerikanischen Clubs ausdrücklich würdigte.

Seine Fraktion sei stets kritisch, wenn neue Positionen geschaffen werden sollten, merkte Andreas Henemann (Bündnis 90/Die Grünen) an, „hier sind wir aber ganz auf CDU-Linie“. Gerd Meinecke habe in den vergangenen Jahren deutlich gezeigt, wie sehr ihm die Städtepartnerschaften am Herz lägen. „Das alles so nebenbei zu machen, ist ein Kraftakt“, so Henemann. Da habe er sich große Verdienste erworben.

Bob Giddens (SPD) hielt Gerd Meinecke für die geeignete Person, hinterfragte allerdings, weshalb ein solcher Posten geschaffen werden müsse. Das sehe er eher skeptisch. Mit dieser Bezeichnung bekomme Meinecke „eine offizielle Note, das ist auch ein wichtiges Signal an unsere Partnerstädte“, erwiderte Hubert Schwertmann.

Gegen die Stimme von Lars Rennings (SPD) beschlossen die Ausschussmitglieder, künftig aus den Reihen des Rates einen ehrenamtlichen Städtepartnerschaftsbeauftragten zu berufen, dessen Amtszeit an die Dauer der Wahlperiode gebunden ist, und Gerd Meinecke für diese Position vorzuschlagen. Mit dieser Empfehlung beschäftigt sich der Quakenbrücker Stadtrat in seiner Sitzung am Montag, 24. September, um 18 Uhr im Rathaus.