Neuenkirchen-Vörden I  Oldenburgischen Volkszeitung vom 26. Juli 2019

Um das kulturelle Angebot im ländlichen Raum und dessen Fördermöglichkeiten ging es bei dem Besuch von vier CDU Abgeordneten des Niedersächsischen Landtag es gestern in Neuenkirchen-Vörden. Christian Calderone, Karl-Heinz Bley, Ulf Thiele und Christoph Eilers gehören zu der „Oldenburger Gruppe“ des Landtages, die sich im Rahmen ihrer Sommertour im Kulturbahnhof trafen.

Bürgermeister Ansgar Brockmann, der sie mit Vördens CDU-Vorsitzendem Dr. Heinrich Brand begrüßte, zeigte die finanziellen Anstrengungen der Gemeinde für Kultur- und Freizeiteinrichtungen auf. Sie brauche nicht nur eine „harte“, sondern auch eine „weiche“ Infrastruktur, die allen Bürgern etwas biete, sagte er.

Elsbeth Meyer und Peter Haberer vom Kulturbahnhof-Vorstand erläutert die Entstehungsgeschichte ihrer Einrichtung, in der jährlich 30 bis 45 Veranstaltungen stattfinden. Mehr, so Peter Haberer, sei mit den ehrenamtlichen Kräften nicht zu leisten, obwohl monatlich rund 70 Anfragen Eingängen. Der Jahresetat beläuft sich auf rund 50.000 €, wobei die Gemeinde einen Zuschuss von 15.000 € gewährt.

Die Landespolitiker interessierten sich für das Verhältnis und die Zusammenarbeit mit der örtlichen Gastronomie, die Vernetzung mit ähnlichen Kultureinrichtungen und die Breitbandanbindung. Intensive Gespräche entspannten sich rund um das Thema Fördermöglichkeiten. Alle waren sich einig, dass ohne sie das Ziel, auch den Menschen in ländlichen Regionen kulturelle Teilhabe zu ermöglichen, nicht erreichbar sei.

In dem Zusammenhang verwiesen die Gesprächsteilnehmer auf die große Bedeutung des Ehrenamtes. „Nur wo das funktioniert, kann viel bewegt werden“, stellte Karl-Heinz Bley, der Sprecher der Oldenburger Gruppe, dazu fest. Alle Politiker zeichnen sich beeindruckt von der Leistung und dem Angebotsspektrum des Kulturbahnhofes.

Hermann Böhm und Paulina Cortés von „CreaClic“, einer Firma für kreative Medienpädagogik, stellten ein derzeit laufendes Projekt in Zusammenarbeit mit dem Kulturbahnhof und der Heimstatt Clemens-August vor. Kinder mit und ohne Behinderung oder mit einem Migrationshintergrund drehen mit professioneller Unterstützung einen Film über die Sage der Räuber vom Mordkuhlenberg, die in den Dammer Bergen spielt. Die völlig neue Interpretation der in der hiesigen Gegend sehr bekannten Sage durch die Mädchen und Jungen wurde in einem Rehburg verarbeitet. Die Uraufführung des Filmes findet am 29. September (Sonntag) ab 10:00 Uhr im Kulturbahnhof in Neuenkirchen statt.