Neuenkirchen-Vörden I Bramscher Nachrichten vom 03. Januar 2018

Bürgermeister Ansgar Brockmann hat während einer gut einstündigen Rede auf der traditionellen Reuperversammlung auf die Notwendigkeit eines weiteren Wohnungsbaus in Neuenkirchen-Vörden hingewiesen.

„Unter Einbeziehung der Daten aus dem Wohnraumversorgungskonzept des Landkreises Vechta werden bis zum Jahr 2030 noch 955 Wohnungen in Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern errichtet werden müssen“, sagte Brockmann vor rund 220 interessierten Bürgern im Saal Wellmann. „Ein Teil wird im Wege von Ersatz- oder Umbauten errichtet werden. Aber wir gehen davon aus, dass noch über 400 Wohngebäude neu errichtet werden müssen.“ Dafür würden, so der Bürgermeister, Flächen in einer Größenordnung von insgesamt rund 43 Hektar benötigt. Er wisse jedoch um die Schwierigkeiten, diese der Landwirtschaft zu entziehen, sowie um das Folgeproblem eines steigenden Flächendrucks.

„Insgesamt ist es dabei unser Ziel, die beiden Ortskerne abzurunden und uns auf ortsnahe Flächen zu konzentrieren“, erläuterte Brockmann mit Blick auf die Gemeindeteile Neuenkirchen und Vörden. Auf Nachverdichtung und Innenentwicklung in bestehenden Siedlungen werde dabei schon jetzt genauso viel Wert gelegt wie auf die Ausweisung neuer Baugebiete.

Zur Reuperversammlung hatte der Bürgermeister aber nicht nur zahlreiche interessierte Bürger aus den verschiedenen Ortsteilen und Bauernschaften seiner Gemeinde begrüßt, sondern auch Repräsentanten der überregionalen Politik – darunter Landrat Herbert Winkel, dessen Stellvertreter Friedhelm Biestmann (CDU), den Europaabgeordneten Thiemo Wölken (Osnabrück, SPD), die Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag (Delmenhorst, SPD) sowie die beiden Landtagsabgeordneten Christian Calderone (Quakenbrück, CDU) und Guido Pott aus Wallenhorst (SPD). Gast der Versammlung war ferner der Geschäftsführer der Niedersachsenpark GmbH, Uwe Schumacher.

Das von diesem gelenkte interkommunale Gewerbe- und Industriegebiet bezeichnete Brockmann in seiner Rede lobend als „Motor der Entwicklung hier in Region“. Rund 2500 Arbeitsplätze seien in diesem Sektor an der A1 in den vergangenen Jahren bereits entstanden. Der Bürgermeister äußerte dabei die Hoffnung, dass die Planungen für eine zusätzliche Autobahnausfahrt am Niedersachsenpark in Höhe Riester Damm im Jahr 2018 weiter vorangebracht werden können. Ebenso die nächsten Vorbereitungen für eine damit verbundene Ortsumgehung Vörden, die als Kreisstraße vom künftigen A1-Anschluss am Riester Damm auf die unweit gelegene L78 geführt werden soll. „Für mich ist diese Situation ein Geschenk des Himmels“, sagte Brockmann.

Der Kostenanteil der Gemeinde Neuenkirchen-Vörden werde bei „nur“ 687500 Euro liegen, führte der Verwaltungschef aus. „Für dieses Geld bekommen wir eine optimale verkehrliche Erschließung für den Niedersachsenpark und als Nebenprodukt eine Ortsumgehung für Vörden.“ Damit könne dann mittelfristig der Umleitungsverkehr der Autobahn zum größten Teil aus dem Ortskern herausgehalten werden, so Brockmann.