Quakenbrück [Bersenbrücker Kreisblatt vom 22. Oktober 2012]

Experten in Sachen regenerative Energien und Politiker tauschten sich beim Regenis Symposium Bioenergie über aktuelle Herausforderungen aus.

Experten in Sachen regenerative Energien und Politiker tauschten sich beim Regenis Symposium Bioenergie über aktuelle Herausforderungen aus.

Mit dem Ausbau der regenerativen Energien geht es voran, aber nicht schnell und nicht konsequent genug. Dieser Ansicht ist Dr. Dieter Schillingmann, Geschäftsführer Regenerative Energie und Wirtschaftssysteme (REW Regenis). Auf dem Regenis Symposium Bioenergie auf Gut Vehr in Quakenbrück begrüßte er zahlreiche Fachleute und Politiker, um über die Herausforderungen der Energiewende zu diskutieren.

Eine Vernetzung der dezentralen Erzeuger, ein Ausbau der Transportnetze und Möglichkeiten, die regenerativen Energien zu speichern, sind demnach die Aufgaben, die in den nächsten Jahren bewältigt werden müssen. Für eine effektive Vernetzung und das Abstimmen von Angebot und Verbrauch gebe es bereits gute Voraussetzungen. Die regionale Energieerzeugung sichere die Wertschöpfung vor Ort und damit auch Arbeitsplätze, ein wichtiger Aspekt für den ländlichen Raum, hieß es. Landtagsabgeordneter Axel Miesner (CDU) erklärte, dass in Niedersachsen in diesem Bereich inzwischen rund 50000 Arbeitsplätze entstanden seien.

Zusätzliches Potenzial liegt nach Worten von Andreas Witte, der über das Klimaschutzkonzept des Landkreises Osnabrück referierte, im Einsparen von Wärme. Dazu werde ein Beratungsportal für Bauherren und Hauseigentümer eingerichtet. Das Klimaschutzkonzept sieht vor, dass bis zum Jahr 2030 der gesamte Strom, der im Landkreis Osnabrück verbraucht wird, aus erneuerbaren Energien stammt. Im Jahr 2050 soll aber auch der gesamte Wärmebedarf des Landkreises aus erneuerbaren Energien generiert werden.

Die Energiewende mit Leidenschaft weiterzuführen und vor allem die Menschen für das Thema zu gewinnen forderte deshalb Samtgemeindebürgermeister Reinhard Scholz (CDU). Der Politik sei es bislang nicht gelungen, das Thema und seine Dringlichkeit in den Köpfen der Menschen zu verankern. Wenn über die Kosten der Energiewende gesprochen werde, so müsse man auch über die Kosten der bisherigen Energieversorgung sprechen, zu denen auch die Kosten der Endlagerung des radioaktiven Abfalls gehöre. Die Kosten des Netzausbaus dürften nicht hochgespielt werden, denn sie seien durchaus zu bewältigen.

Fachleute aus ganz Deutschland referierten zudem über den Stand der Technik und über neue Konzepte und Entwicklungen.