Bersenbrück I Bersenbrücker Kreisblatt vom 22. Dezember 2018

Wer gute Freunde im Regen stehen lässt, braucht einen guten Grund dafür. In Bersenbrück hatten sie einen. Im strömenden Regen enthüllten die Bürgermeister Sladjan Mancic und Horst Baier am Freitag vor dem Rathaus eine Plakette, die auf die Partnerschaft der Samtgemeinde Bersenbrück mit Ruma hinweist.

Die gute Laune hatten sie vom Empfang im Ratsaal mitgebracht, wo Baier neben den Serben die kleine Greta als Ehrengast begrüßte, “die heute hier auf ihren Papa Željko Dragic aufpasst“, den Initiator der ersten serbisch-niedersächsischen Gemeindepartnerschaft.

Angesichts der Weihnachtsfeiertage, die die Serben nach orthodoxem Kalender 14 Tage später feiern werden, habe man das sonst übliche straffe Besichtigungsprogramm lockerer gestaltet, sagt Baier. Zum Beispiel mit einem Besuch im Nettedrom in Osnabrück, wo sich Turbo-Horst im E-Kartrennen einer serbischen Fersehjournalistin geschlagen geben musste. In Serbien erregt die Gemeindepartnerschaft so viel Aufsehen, dass Radio Televizija Vojvodine, Landesprogramm des serbischen Staatsfernsehens, die Delegation mit einem Kamerateam begleitet.

Auf alle Fälle waren die Serben begeistert über Kombination aus E-Mobilität und Freizeitspaß im Nettedrom. Das könne auch eine Attraktion sein für die Gebietshauptstadt Novi Zad mit ihren Universitäten und großen Popfestivals, hieß es. Die Großstadt an der Donau soll 2012 europäische Kulturhauptstadt werden.

Sladjan Mancic dankte Horst Baier für das entspannte Programm, was ihm sehr entgegenkomme. Normalerweise ginge es ja bei den Besuchen von Programmpunkt zu Programmpunkt, ohne Pause. Wenn die Deutschen eines von den Serben lernen könnten, dann sei das Entschleunigung, hatte Rumas Bürgermeister schon bei früheren Gelegenheiten durchblicken lasse n. Mit seinem entspannten Stil krempelt er gerade Ruma zu einer Industriegemeinde um mit Großgewerbegebiet an der Autobahn.

In der Samtgemeinde fühlt Mancic sich mittlerweile zu Hause, „so, als sei sie ein Teil von Ruma“, sagt er auf diesem Empfang.

Auf soviel Bersenbrück-Erfahrung kommt Milan Novakovic noch nicht. Er sei zum zweiten Mal da, berichtet der Präsident der Region Süd-Batschka, zu der auch Ruma gehört. Er dankte Christian Calderone, der am Empfang teilnahm. Der Landtagsabgeordnete hatte Novakovic und einer Wirtschaftsdelegation im Februar im hannoverschen Wirtschaftsministerium die Türen geöffnet.

Die Gemeindepartnerschaft begleite er aber schon seit drei Jahren, damals war er noch Parlamentsabgeordneter in Belgrad. Jetzt, als Präsident der größten Region Serbiens, vergleichbar einem deutschen Regierungsbezirk, da könne er sich vorstellen, die Kontakte auch auf die regionale Ebene auszuweiten.