Quakenbrück I Bersenbrücker Kreisblatt vom 23. Juni 2017

Der Sportverein Schwarz-Weiß Quakenbrück erhält für seine Jugendarbeit künftig einen Zuschuss von der Stadt Quakenbrück. Eine jährliche Pauschalförderung in Höhe von 1500 Euro, die der Verein beantragt hatte, lehnte der Stadtrat dagegen mit großer Mehrheit ab.

Drei Jahre gibt es den Verein Schwarz-Weiß Quakenbrück inzwischen, und damit erfüllt er eine wichtige Bedingung, um in die Richtlinie zur Förderung von Vereinen, Verbänden und Institutionen der Stadt Quakenbrück aufgenommen zu werden. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung (wir berichteten) einstimmig beschlossen, Schwarz-Weiß ab sofort bei der Förderung zu berücksichtigen. Diese Formalie ist Voraussetzung dafür, dass die Stadt dem Sportverein pro jugendlichem Mitglied unter 18 Jahren eine Förderung von drei Euro pro Jahr ausschütten kann. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Grundförderung. Paragraf 3 der Richtlinie sagt aber auch, dass Sportvereine keine weiteren Pauschalbeträge erhalten.

Genau diesen hatte der SV Schwarz-Weiß aber beantragt. Der Vorstand begründet den Wunsch damit, dass er „in Quakenbrück seit Jahren und vor allem im Stadtteil Neustadt eine wichtige Rolle übernommen hat“. Er beabsichtige, verstärkt Kinder und Jugendliche für den Verein zu gewinnen und vor allem durch die Zusammenarbeit mit Familien mit Migrationshintergrund die jungen Menschen für die Vereinsarbeit zu begeistern.

Damit nehme Schwarz-Weiß aber keine Sonderstellung ein, erläuterte in der Ratssitzung Fachbereichsleiter Heinz Korte. Gerade das Thema Integration und damit das Zusammenbringen von Menschen strebten alle Sportvereine schon aus ihrem Selbstverständnis an. Eine jährliche Pauschalförderung könne deshalb nicht gewährt werden, sagte er, wohl aber die Grundförderung. Das hatte auch der Fachausschuss so empfohlen.

„Sie müssten es doch besser wissen“, kritisierte Andreas Maurer die Sichtweise der Verwaltung. Er würdigte das „beispiellose Engagement“ des Vereins, über den Sport Kinder zu erreichen, „die von ihren Eltern eben nicht in die Vereine geschickt werden“. Die Stadt, so der Linken-Fraktionsvorsitzende, müsse alles tun, um den Verein zu unterstützen. Der habe nicht zuletzt deshalb Probleme, weil ihm als Quakenbrücker Verein für Fußballspiele ein Sportplatz in Menslage zugewiesen worden sei. Dahin fahre kein Bus, auch sei diese Situation dafür verantwortlich, dass die Einnahmen gegen Null gingen. Maurer: „Die Förderung nicht zu gewähren, ist ein falsches Signal und einfach traurig.“

„Das ist reine Polemik“, konterte SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Fisse. Die Vergabe der Sportplätze an Vereine sei ausschließlich Angelegenheit der Samtgemeinde Artland. Die Stadt unterstütze Schwarz-Weiß Quakenbrück durchaus und habe bei dessen Versuch, Container als Umkleide- und Sanitärräume am früheren Sportplatz an der Tilsiter Straße sehr wohl geholfen. „Und das weißt du auch“, wandte er sich an Maurer. Die Grundförderung sei unstrittig, aber bei der Pauschalförderung könne der Vereine keine Sonderbehandlung erfahren. Diese Auffassung teilte auch Galina Krieger (FDP).

Calderone: Begegnungszentrum könnte Situation verbessern

Christian Calderone sagte, alle Vereine seien gleich zu behandeln. Die Situation des Sportvereins Schwarz-Weiß sei sicher eine besondere, so der CDU-Fraktionschef. Er hielt es für möglich, dass auch dem Verein mit dem angedachten Bau eines Begegnungszentrums in der Neustadt geholfen und die Situation verbessert werden könne.