Quakenbrück I Bersenbrücker Kreisblatt vom 28. Januar 2018

Die Grundsatzentscheidung für den Umzug der Polizeistation Quakenbrück ist gefallen. An der Wilhelmstraße entsteht ein Neubau, in den auch die Polizei einzieht. Am neuen Standort soll die Dienststelle an sieben Tagen rund um die Uhr besetzt sein.

An Ort und Stelle erläuterten Bürgermeister Matthias Brüggemann (links) und Stadtdirektor Claus Peter Poppe (rechts) im Beisein der Ratsfraktionen und der Polizei die Pläne für den Umzug der Polizei in Quakenbrück.

An Ort und Stelle erläuterten Bürgermeister Matthias Brüggemann (links) und Stadtdirektor Claus Peter Poppe (rechts) im Beisein der Ratsfraktionen und der Polizei die Pläne für den Umzug der Polizei in Quakenbrück.

Die Weichen für den Umzug der Polizei in der Stadt Quakenbrück sind gestellt: Auf den Grundstücken Wilhelmstraße 32 bis 36 in direkter Nähe des Bahnhofsgebäudes soll ein Neubau entstehen. In diesen Gebäudekomplex wird sich auch die Polizei einmieten. Entsprechende Pläne hat die Stadt jetzt bekannt gegeben.

Vor einer Woche habe der Stadtrat in nicht öffentlicher Sitzung den Planungen für den Umzug der Polizei zugestimmt, wie Stadtdirektor Claus Peter Poppe während eines Ortstermins mit Vertretern der Ratsfraktionen und der Polizei berichtete. Auf dem rund 3800 Quadratmeter großen Areal an der Wilhelmstraße 32 bis 36 will ein Investor ein Gebäude realisieren. Dieser habe mit dem Land Niedersachsen bereits geklärt, wie groß die Räume für die neue Polizeidienststelle sein müssen. Poppe kündigte an, dass nun zwischen allen Beteiligten detailliertere Pläne ausgearbeitet würden. „Erst nach Vertragsabschluss können aus diesem Grund Bauzeichnungen und weitere Einzelheiten öffentlich gemacht werden“, erläuterte der Stadtdirektor.

Eine Entscheidung des Stadtrates über das geplante Bauvorhaben war auch deshalb notwendig, weil die Grundstücke, auf denen zurzeit noch zwei Häuser stehen, im Sanierungsgebiet „Stadtumbau West“ liegen. Zu jedem Projekt muss die Stadt laut Baugesetzbuch ihr Einvernehmen erteilen, in diesem Fall unter der Maßgabe, dass die Belange der Nachbarschaft berücksichtigt werden und das Gebäude so gestaltet wird, dass es sich städtebaulich dem Umfeld anpasst.

„Das ist heute ein ganz entscheidender Schritt“, sagte Claus Peter Poppe mit Blick auf die Verhandlungen, die einige Zeit in Anspruch genommen hätten. Er geht davon aus, dass noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen wird. Nicht zuletzt gehe mit der Zusage, dass die neue Dienststelle an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr besetzt ist, ein „großes Anliegen der Stadt und der Samtgemeinde“ in Erfüllung. Er sei froh, dass die Bemühungen nun kurz vor der Verwirklichung stünden.

Quakenbrücks Bürgermeister Matthias Brüggemann sprach von einer „richtungsweisenden Ratssitzung“ und einer „Win-win-Situation“ für Polizei und Finanzamt. Die bisherige Polizeidienststelle an der Kolpingstraße sei inzwischen viel zu klein geworden, eine Erweiterung am Standort nicht möglich. Auch das Finanzamt plage Raumnot, das – weil es im gleichen Gebäude untergebracht ist – die Räume der bisherigen Polizeistation nutzen könne. Auch der Standort der neuen Polizeiwache sei optimal. „Das ist hier eine exponierte Stelle“, so der Bürgermeister. „Das ist ein Gewinn für die Polizei und das Artland“, sagte Oliver Voges, Leiter des Polizeikommissariats Bersenbrück. Die Stadt Quakenbrück sei der urbane Raum im Kommissariatsbereich. „Das wirkt sich auf unsere Arbeit aus“, erläuterte er mit Blick auf die Größe Quakenbrücks. Am neuen Standort werde die Polizei an sieben Tagen rund um die Uhr besetzt sein.

Thomas Fisse, SPD-Fraktionschef im Stadtrat und selbst als Polizeibeamter in Quakenbrück tätig, begrüßte die Entscheidung. Andreas Henemann (Bündnis 90/Die Grünen) hielt den gefundenen Standort gar für „goldrichtig“. CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Calderone sprach von einem „großen Wurf“. Aus dem „Hinterhof Kolpingstraße“ rücke die Dienststelle nun in die Stadtmitte, „und die rund um die Uhr besetzte Polizeistation ist gut für die objektive und subjektive Sicherheit“. Manfred Neebuhr (FDP) erinnerte daran, dass die künftige Adresse nur unweit der früheren Dienststelle liege. Bis Juni 1992 war die Dienststelle im Haus Bahnhofstraße 37 untergebracht, dann zog sie um an die Kolpingstraße.