Quakenbrück I Bersenbrücker Kreisblatt vom 03. Oktober 2018

Mit dem Programm „Zukunft Stadtgrün“ will die Stadt Quakenbrück, ihre grüne Infrastruktur verbessern. Nun soll ein Konzept erarbeitet werden.

Der Stadtrat hat einstimmig beschlossen, den Sanierungsträger Baubecon zu beauftragen, ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) zu erarbeiten. Dieses ist erforderlich für das Sanierungsprogramm „Zukunft Stadtgrün“.

Bereits im Dezember vergangenen Jahres hatte der Rat beschlossen, die Aufnahme in das Programm zu beantragen. Nach einem Workshop im Februar und einer erneuten Beratung im Bauausschuss im Mai stand allerdings fest, dass die Zeit zu knapp werden würde, um einen ausformulierten Antrag auf den Weg zu bringen. Die Frist endete bereits Ende Mai. Außerdem hätte dafür das städtebauliche Entwicklungskonzept vorliegen müssen. Daraufhin hatte der Bauausschuss empfohlen, das Vorhaben nach den Sommerferien erneut zu beraten und soweit vorzubereiten, dass im kommenden Jahr Anträge gestellt werden können.

Alle Fraktionen im Stadtrat sind sich einig, dass das städtebauliche Programm „Zukunft Stadtgrün“ der Stadt Möglichkeiten und Chancen eröffne, die grüne Infrastruktur in der Stadt nachhaltig zu verbessern. Ziel des Programms ist es, die Attraktivität von Städten mit Parkanlagen, Grün- und Wasserflächen zu steigern, um damit die biologische Vielfalt zu erhöhen und um ein besseres Stadtklima zu erzielen. Grün-, Frei- und Parkflächen sollen stärker miteinander vernetzt werden, wenn sie eine ökologische, soziale und städtebauliche Bedeutung haben. Möglich ist ebenfalls, auf „Grundstücken mit leer stehenden, fehl- oder mindergenutzten Gebäuden“ oder auf Brachen Grünflächen zu schaffen. In dem städtebaulichen Entwicklungskonzept formuliert die Stadt Quakenbrück ihre Schwerpunkte und stellt dar, welche Auswirkungen die geplanten Vorhaben auf Freizeit, Wohnsituation und Erholung haben. Dazu gehört ein Zeit- und Kostenplan, auch die Beteiligung der Bürger an den Entscheidungen ist vorgesehen. Die Finanzierung von genehmigten Projekten erfolgt – wie in der Städtebauförderung üblich – zu jeweils einem Drittel durch Bund, Land und Kommune.

Die CDU-Fraktion im Stadtrat hatte bereits Vorstellungen formuliert, zum Beispiel für die Abgrenzung des Sanierungsgebietes. Außerdem hatte sie einen Antrag eingebracht, der bereits konkrete Vorgaben macht, die soweit möglich berücksichtigt werden sollten. Nach den Vorstellungen der Christdemokraten sollten in der Innenstadt Dächer auf privaten, öffentlichen und gewerblich betriebenen Gebäuden gefördert, innerstädtische Wasserläufe wie Bullengraben und Quakenbrücker Bach reaktiviert und „mindergenutzte innerstädtische Gebäude und Grundstücke“ umgenutzt werden. Diese Vorgaben gingen Vertretern der anderen Ratsfraktionen zu weit. „Wir sollten der Baubecon keine Vorgaben machen, sondern uns die Vorschläge des Planers anhören“, sagte Lars Rennings (SPD). Auch Maria Entrup-Henemann (Bündnis 90/Die Grünen) hielt jede Vorfestlegung für falsch. Weil die Vorgaben der CDU bereits im Verwaltungsausschuss keine Mehrheit gefunden hatten, zog CDU-Fraktionschef Christian Calderone sie in der Ratssitzung zurück. „Uns geht es um die breitestmögliche Zustimmung.“ Die bekam er: Das ISEK gab der Rat einstimmig in Auftrag