Quakenbrück I Pressebericht aus dem Bersenbrücker Kreisblatt vom 02. Juni 2020, Autor und Fotograf Bernard Middendorf
Freudige Gesichter im Forum der Oberschule Artland: Kultusminister Grant Hendrik Tonne, oberster Dienstherr der anwesenden Schulleitungen, kam zu Besuch – und überbrachte der Samtgemeinde Artland höchstpersönlich ein Startpaket mit Bewilligungsbescheiden für den Digitalpakt Schule in Höhe von 194 000 Euro. Der Minister sparte anschließend bei einem Rundgang nicht mit Lob für das pädagogische Konzept im neuen Gebäude der OBS Artland.
Förderschwerpunkt im Digitalpakt zwischen Land und Schulen sind mobile Endgeräte zur Unterstützung eines zeitgemäßen Unterrichts. Auch wenn die persönliche Begegnung zwischen Schülern und Lehrern nie ersetzt werden könne, habe gerade die Corona-Krise gezeigt, wie wichtig eine gute digitale Ausstattung sei, sagte Samtgemeindebürgermeister Claus Peter Poppe, als er den Gast aus Hannover im Foyer der Oberschule Artland in Quakenbrück begrüßte. Neben Breitbandverkabelung und Hardware sei auch eine gelungene pädagogische Umsetzung eine wichtige Voraussetzung. Die Schulen im Artland hätten diese Aufgabe bravourös angenommen, so der Verwaltungschef.
„Bildungsteilhabe für alle Kinder sicherzustellen ist eine große Herausforderung, das gilt aktuell mehr denn je“, bestätigte Grant Hendrik Tonne. „Ich freue mich, dass hier im Artland alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, damit kein Kind abgehängt wird. Dieses Engagement des Schulträgers im Zusammenspiel mit den Schulen wird hier sehr positiv vorgelebt.“ Das Land Niedersachsen habe beschlossen, die 470 Millionen Euro, die es zur Verbesserung der IT- Bildungsinfrastruktur bis zum Jahr 2024 vom Bund erhält, auf 522 Millionen aufzustocken, um die Kommunen zu unterstützen.
Dass die Nachrangigkeit der Beschaffung mobiler Endgeräte aufgehoben werden konnte, habe dem Projekt einen richtigen Schub gebracht. „Wir setzen bei Verteilung der Gelder bewusst auf Flexibilität und Transparenz. Anträge können auch nach und nach gestellt werden“, schloss der Kultusminister eine Vergabe nach dem Windhundprinzip aus. Es sei richtig und gut, wenn Schulen unterschiedliche Wege gehen. Diese Wege bei der Flut an Technik und Informationen zu meistern sei Aufgabe der Lehrerschaft, bei der er sich ebenso bedanke wie bei Schulträgern, Kommunalpolitikern und den anwesenden Landtagsabgeordneten Christian Calderone (CDU) und Guido Pott (SPD).
Ein wenig überrascht schien der Minister von spontan einsetzenden Fragen etwa zur Beschleunigung des IT-Infrastrukturausbaus oder zur Endgeräteausstattung von Lehrkräften, aber er fand Antworten. „Ich habe hier 194 000 Euro bar in der Hand“, scherzte er, ehe er – beinahe feierlich – mit Unterstützung von Samtgemeindebürgermeister Claus Peter Poppe den Schulleitern die Bewilligungsbescheide für den Digitalpakt übergab.
Angetan von der pädagogischen Konzeption, die ihm das OBS-Schulleitungsteam Marion Klein, Karsten Krüger und Kathleen Panzer vorstellte, zeigte sich Grant Hendrik Tonne bei der Besichtigung des multifunktionalen neuen Schulgebäudes an der Jahnstraße mit Vertretern der Samtgemeinde. Die Fertigstellung sei für Mitte 2021 geplant, wurde ihm signalisiert.
Für den Gast aus Hannover war es übrigens der zweite Besuch in der Oberschule Artland. Auf den Tag genau zwei Jahre zuvor hatte er als Ehrengast am Richtfest teilgenommen. „Solche Termine machen Spaß“, hatte der Kultusminister damals gesagt. Er lobte die Samtgemeinde Artland, mit dem Neubau gute Rahmenbedingungen für Schule zu schaffen – mit einem architektonisch ansprechenden Gebäude, modernen, zeitlosen Räumen und Lernhäusern mit hochspannender Konzeption und mit 15 Millionen Euro, die „eine ordentliche Wucht“ seien. „Hier wird ein visionäres Konzept verwirklicht, das ist ein schönes Haus für eine anspruchsvolle Oberschule“, sagte der SPD-Politiker Ende Mai 2018 – und erhielt dafür Applaus.
Bildunterschrift: Gute Laune und gewichtige Bescheide: Kultusminister Grant Hendrik Tonne (links) übergab den Vertretern der Grundschule im Foyer der Oberschule Artland die Bewilligungsbescheide. Samtgemeindebürgermeister Claus Peter Pappe assistierte ihm.