Damme I Nord-West-Zeitung vom 01. April 2017
Der Kreislandvolkverband Vechta hat am Freitag in Damme Einsprüche gegen das geplante neue Niedersächsische Wassergesetz an die Landtagsabgeordneten Christian Calderone und Dr. Stephan Siemer (CDU) übergeben. 283 Betriebe protestieren gegen die Pläne der Landesregierung. Gleichzeitig zeigte der Kreislandvolkverband, wie mit Hilfe modernster Technik das Wasser in Gräben und Flüssen schon jetzt optimal geschützt wird.
„Alle Betroffenen zusammen verlieren durch das geplante Gesetz über Nacht mehr als 730 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, weil die Gewässerrandstreifen nun fünf Meter breit sein sollen. Jeder einzelne Betrieb verliert dadurch im Durchschnitt 4,7 Prozent seiner Flächen ohne Entschädigung“, sagte der erste stellvertretende Vorsitzende des Kreislandvolkverbands Thomas Nordhus. „Darüber hinaus“, pflichtete der zweite stellvertretende Vorsitzende Joseph kl. Holthaus bei, „bringt der breitere Randstreifen weder dem Grund- noch dem Oberflächenwasser etwas. Bereits mit dem einen Meter breiten Randstreifen lässt sich das Oberflächenwasser in den Gräben und Flüssen wirksam schützen. Düngerstreuer mit Grenzstreueinrichtung und Güllefässer mit Schleppschläuchen machen ein Abschwemmen von Düngern in die Gräben unmöglich. Von daher verstehen wir den Sinn des geplanten Gesetzes nicht. Es ist in unseren Augen vollkommen unnötig, da es niemandem etwas bringt, sondern nur uns Landwirten etwas nimmt.“
Die Landtagsabgeordneten Christian Calderone und Dr. Stephan Siemer kritisierten die Landesregierung scharf. „Es kann nicht sein, dass Landwirte vom Umweltminister enteignet werden und gleichzeitig der Landwirtschaftsminister aufgrund von hohen Ackerpreisen eine Pachtpreisbremse einführen will. Das ist doch ein Stück aus dem Tollhaus“, sagte Siemer.