Badbergen I Pressemitteilung vom 11. August 2021

Auf Debatten traf in der Vergangenheit die Diskussion um die Erweiterung des Schlacht- und Zerlegebetriebes Tönnies in Badbergen und die Ansiedlung insbesondere osteuropäischer Mitarbeiter. Auf Initiative des CDU-Landtagesabgeordneten Christian Calderone fand deshalb eine Video-Konferenz mit dem Niedersächsischen Wirtschaftsminister Bernd Althusmann und christdemokratischen Vertretern der kommunalen Politik statt. 

Nach den Worten Calderones wolle die CDU im Artland die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung positiv begleiten, sehe aber auch große Herausforderungen. Deswegen habe sie einen „Sechs-Punkte-Plan“ formuliert, der nun mit dem Wirtschaftsminister besprochen wurde. Auch der Vorsitzende des CDU-Samtgemeindeverbandes, Dirk Kopmeyer, erläuterte, dass der Rinderschlachthofausbau das Artland vor erheblichen Herausforderungen stelle. „Wir sind weder fremdenfeindlich noch wollen wir Investitionen aufhalten, aber die Sorgen und Ängste der Menschen vor Ort müssen wir auch Ernst nehmen“, so Kopmeyer.

Er nannte zum einen die Frage der Unterbringung der Mitarbeiter als eine zu klärende Kernfrage: „Wir brauchen ein klares Regelwerk, das dafür sorgt, dass keine Brennpunkte entstehen!“ Zum anderen sehe die CDU-Artland gerade die Unternehmen der Schlachtbranche in der Verantwortung für die Mitarbeiter. „Der Druck auf soziale Systeme wie Kita, Schulen etc. wird zunehmen, der Unternehmer hat Verantwortung, mitzuwirken und zu unterstützen“, so seine Aussage. Als gutes Beispiel nannte er den „Sögeler Weg“, einen Zusammenschluss von Gemeinde, Samtgemeinde, Katholischer und Evangelischer Kirche, diversen Behörden und Dienstleistern der Firma Weidemark, deren Ziel es sein soll, Wohn-, Lebens- und Alltagssituation aller ausländischen Mitarbeiter zu verbessern. 

„Kluge Idee, dass die CDU-Artland einen Plan vorgelegt hat und hier aktiv geworden ist“, begrüßte Althusmann die Initiative. Auch, wenn nicht alle Themen in seinen Fachbereich fielen, trage er als CDU-Landesvorsitzender gern dazu bei, Antworten und Fragen und Lösungen für Probleme zu finden. Auch er sehe das Unternehmen in der Pflicht, sich sozial und gesellschaftlich einzubringen und für gute Wohnverhältnisse der Mitarbeiter zu sorgen. Und für das Werk sei das Unternehmen selbstverständlich verantwortlich. „Es muss ein Eigeninteresse bestehen, dass die bestmöglichen Hygienestandards eingebaut und tierschutzgerechte Bedingungen eingehalten werden.“

CDU-Samtgemeindebürgermeisterkandidat Jürgen Holterhus bat Althusmann auf Tönnies mit einzuwirken, dass dieser seine Verantwortung wahrnehme, um vor Ort die Arbeit zu unterstützten. Dies nahm der Wirtschaftsminister gern auf. Holterhus ergänzte, dass dies auch eine Forderung an andere Unternehmen in der fleischverarbeitenden Industrie aus Südoldenburg ist. „Die Region muss hier eine integrations- und ordnungspolitische Meisterleistung erbringen, die Situation kann zur Toleranz- und Akzeptanzdiskussionen führen“, so Althusmann. Es sei gut, dass die CDU-Artland sich mit einem umfassenden Plankonzept mit der ganzen Bandbreite der Thematik engagiert und ehrlich auseinandersetze.


Bildunterschrift: Diskussion mit Wirtschaftsminister Bernd Althusmann und Vertretern der CDU im Artland auf Initiative von Christian Calderone im Rahmen einer Videokonferenz.