„Wir wollen handfeste Dinge mit nach Hannover nehmen“, erläuterte der Lingener Abgeordnete Christian Fühner den Zweck des Besuches. Begleitet wurde Fühner unter anderem von seinem Fraktionskollegen Bernd-Carsten Hiebing (Haren), Landtagsvizepräsident Bernd Busemann (Dörpen) und Finanzminister Reinhold Hilbers (Wietmarschen-Lohne). An dem Besuch nahmen auch Thuines Bürgermeister Karl-Heinz Gebbe, Kreistagsabgeordneter Georg Nosthoff und Frerens Erste Samtgemeinderätin Sonja Ahrend teil.
Pflegedienstleiterin Irene Kathmann erläuterte den Politikern das spezielle Bau- und Pflegekonzept der 2006 eröffneten und seit Anfang 2018 zum Verbund der Niels-Stensen-Kliniken gehörenden Einrichtung St. Katharina, in der 55 an mindestens einer mittelschweren Demenz erkrankte Menschen leben. „Der Bau in Form einer Acht ist in der Region einmalig und ermöglicht unseren Bewohnern, ihren Bewegungsdrang auszuleben“, sagte Kathmann. In St. Katharina hätten die Menschen mit Demenz immer recht. Dadurch, dass für eine Aufnahme eine mittelschwere Demenz Voraussetzung sei, wären die Erkrankten unter sich: „Dadurch können sie so sein, wie sie sind.“
Es gebe eine Warteliste, erklärte Kathmann. „Es bestehen Anfragen aus dem gesamten Emsland, der Grafschaft Bentheim, dem Osnabrücker Raum und aus Nordrhein-Westfalen“, sagte die Pflegedienstleiterin. Mit ihren 55 Bewohnern von Mitte 50 bis über 90 Jahren sei St. Katharina voll belegt. Um diese 55 Bewohnern würden sich 70 Mitarbeiter, überwiegend Teilzeitkräfte, kümmern. „Wir haben eine Fachkraftquote von 58 Prozent und alle Stellen besetzt“, betonte Kathmann. Die Bezahlung erfolge nach den Arbeitsvertragsrichtlinien des Deutschen Caritasverbandes (AVR). „Wir suchen allerdings ständig neue Kräfte, beispielsweise, weil ein Mitarbeiter wegen Elternzeit ausfällt“, erklärte Kathmann.
Sorgen bereitet der Pflegedienstleiterin der große Fachkräftemangel: „Es ist schwierig geworden, Personal zu bekommen.“ Kathmann setzt auch darauf, mit den jährlich zwei Auszubildenden, Fachkräfte an ihre Einrichtung zu binden. Finanzminister Hilbers erklärte, das Berufsbild und die Arbeit in der Pflege dürften nicht kaputtgeredet werden: „Wir müssen dies attraktiv halten und positiv darstellen.“