Quakenbrück [Bersenbrücker Kreisblatt vom 18. Februar 2013]

Wären die Ränge in der alten AGQ-Aula besetzt gewesen, hätten die Akteure auf der Bühne viel Applaus bekommen für die Entscheidung, an gleicher Stelle eine neue Aula zu bauen. Erster Kreisrat Stefan Muhle (Fünfter von links) präsentierte bei einem Ortstermin einen Entwurf für den Neubau

Wären die Ränge in der alten AGQ-Aula besetzt gewesen, hätten die Akteure auf der Bühne viel Applaus bekommen für die Entscheidung, an gleicher Stelle eine neue Aula zu bauen. Erster Kreisrat Stefan Muhle (Fünfter von links) präsentierte bei einem Ortstermin einen Entwurf für den Neubau

Das Artland-Gymnasium Quakenbrück (AGQ) bekommt eine neue Aula. Zwei Millionen Euro will der Landkreis Osnabrück in den Bau eines modernen Gebäudes investieren. Zugute kommt die Aula mit 500 Sitzplätzen in erster Linie der Schule, bei der Planung werden aber auch die Belange von Kunst, Kultur und Musik berücksichtigt. Wie der Vorgängerbau soll sie deshalb mit modernster Bühnentechnik ausgestattet werden.

Das Ergebnis, das Erster Kreisrat Stefan Muhle gemeinsam mit Vertretern des Landkreises, der Schule, der Stadt Quakenbrück und der Samtgemeinde Artland präsentierte, sei das „Ergebnis meines kleinen Bürgerdialogs“. Bei der Planung des Neubaus hätten zuallererst die schulischen Belange und Ansprüche im Vordergrund gestanden. „Wir wissen aber auch um die Bedeutung der Aula für Quakenbrück und Umgebung. Darauf wollten wir Rücksicht nehmen“, sagte Muhle.

In enger Abstimmung mit allen Beteiligten sei ein guter Weg gefunden worden, die marode und seit fast einem Jahr aus Sicherheitsgründen gesperrte Schulaula zu ersetzen. Die Entscheidung sei zugunsten eines Neubaus gefallen, weil eine Sanierung zwischen 2,75 und 3 Millionen Euro gekostet hätte. Muhle: „Außerdem hätten wir nur eine Aula mit eingeschränkter Nutzbarkeit gehabt.“

Nach den ersten Entwürfen der Kreisverwaltung und des Quakenbrücker Architekturbüros Küpker ist der Neubau ungefähr so groß wie die alte Aula. Mobile Trennwände machen eine flexible Nutzung möglich: Musikunterricht, Gymnastik, Konferenzen, Theateraufführungen, Abiturprüfungen. Die Bühne mit Nebenräumen hat eine lichte Höhe von sieben Metern. Das Foyer wird vergrößert, der angrenzende Gymnastikraum bekommt ebenfalls eine bewegliche Wand, um bei öffentlichen Veranstaltungen mehr Platz schaffen zu können. Eine Etage über dem Eingangsbereich wird der Regieraum samt Technik untergebracht.

„So wird aus der Aula ein Multifunktionsraum, der fast so groß ist wie die Sporthalle“, erläuterte Heinrich Weiss, Abteilungsleiter Hochbau in der Kreisverwaltung, die Pläne. Für größere Veranstaltungen ließen sich mobile Tribünen mit sieben bis acht aufsteigenden Reihen installieren. Das ist der entscheidende Unterschied zur bisherigen Aula, in der die Plätze fest installiert sind und sie wie ein kleines Stadttheater aussehen lässt.

Nach dem bisherigen Zeitplan soll der Abriss der alten Aula in den Sommerferien erfolgen, nach den Sommerferien 2014 könnte der Neubau bezugsfertig sein. „Damit bekommt das AGQ eine Aula mit vernünftigem Standard“, ergänzte Volker Trunk von der Schulverwaltung des Kreises.

Froh über die Absicht des Kreises ist AGQ-Schulleiter Manfred Ernst. „Damit wird ein Zeichen gesetzt für den langfristigen Erhalt des Gymnasiums“, sagte er. Die neue, multifunktionale Aula biete Platz für größere Veranstaltungen, vor allem das Raumkonzept überzeuge und komme den außerschulischen Angeboten von Sport über Tanz bis Theater entgegen.

„Ein guter Tag für Quakenbrück und das Artland“, merkte Samtgemeindebürgermeister Reinhard Scholz an. Zufrieden sind auch Günter Schuhriemen, Intendant der Quakenbrücker Musiktage, und Gerhard Karrenbrock, Vorsitzender des Kulturrings Quakenbrück. Beide nehmen „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“ Abschied von der alten Spielstätte. Sie begrüßen aber ausdrücklich, dass der Landkreis auf ihre Belange Rücksicht genommen habe.

Auch die beiden aus Quakenbrück stammenden Kreistagspolitiker Christian Calderone (CDU) und Jürgen Lindemann (SPD) fanden für die Absicht des Landkreises nur gute Worte. Quakenbrücks Bürgermeister Claus Peter Poppe (SPD) erinnerte daran, dass das AGQ eng mit dem kulturellen Leben der Stadt verknüpft sei.

Die beiden großen Gruppen im Kreistag haben in einer Haushaltsklausur den Neubau der Aula vereinbart. Zurzeit wird der Plan nach Angaben des Landkreises in den Ausschüssen beraten, bevor im April der Kreistag mit der Verabschiedung des Haushaltes 2013 ein endgültiges Votum fällt.