Bersenbrück I Pressemitteilung vom 14. November 2020

Viel zu klein, mitten im Wohngebiet gelegen und eingeschränkt durch die umliegenden Bahnübergänge – gleich aus mehreren Gründen erfüllt das Gebäude des Polizeikommissariats Bersenbrück seinen Zweck nicht optimal. Dies soll sich nun ändern, deswegen besuchte nun auf Einladung von Christian Calderone Uwe Schünemann, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion für die Bereiche Inneres, Recht und Justizvollzug, das Kommissariat. 

Mit rund 90 Einsatzkräften ist das Revier in Bersenbrück zuständig für die Samtgemeinden Artland, Bersenbrück, Fürstenau und Neuenkirchen. Immerhin ein Einsatzgebiet, das rund 822 km² und knapp 80.000 Einwohner umfasst. Dieses große Gebiet und die stetig wachsende Bevölkerungszahl bringen eine Vielzahl an Aufgaben für die Polizei mit sich. „Unser Aufgabenportfolio nimmt seit einigen Jahren zu und verändert sich auch. Das Kriminalitätsgeschehen wird digitaler, wir haben eine hohe Zahl an Verkehrsunfällen und auch die Bevölkerung im Osnabrücker Nordkreis wächst stetig, sodass es zu neuen Aufgaben und damit für uns zu zusätzlichem Aufwand kommt“, erklärt Kommissariatsleiter Matthias Meister. Das Problem ist für Meister jedoch weder das Personal, noch das Einsatzgebiet oder die Aufgabe. Grund des Termins in Bersenbrück ist die Dienststelle. Das Gebäude der Polizei ist seit Jahren in einem baulich schlechten Zustand und im Laufe der Zeit viel zu klein geworden.

„Die Polizeiarbeit unterliegt einem dynamischen Prozess. So erfordert auch der Einsatz aktuellster Technik, wie E-Mobilität, und die Ausrüstung mit modernen Führungs- und Einsatzmitteln, z.B. der Bodycam, bauliche Anpassungen. Das Dienstgebäude in Bersenbrück hat diesbezüglich einfach nicht mit den Entwicklungen der letzten Jahre Schritt gehalten“, ergänzt Andrea Menke, leitende Polizeidirektorin der Polizeiinspektion Osnabrück. Deutlich werden die baulichen Mängel und der fehlende Raum bei einem Rundgang durchs Gebäude. Ein undichtes Dach, undichte Fenster und ein feuchter Keller sind nur die oberflächlichen Schäden. Beamte, die neben ihrem Streifendienst noch in Einsatzhundertschaften aktiv sind, müssen ihre Ausrüstung in den Fluren und unter Treppen ablegen. Die Umkleiden sind nur durch ein Provisorium geschlechtergetrennt. Für das gesamte Revier gibt es nur eine einzige Dusche und im Keller- und Erdgeschoss ein WC, das sich die Beamten sowohl mit Besuchern als auch mit Inhaftierten teilen müssen. Rettungs- und Fluchtwege im Gebäude müssen mit Akten und Druckern vollgestellt werden, weil diese keinen anderen Platz finden. 

Auch die Lage des Gebäudes ist für ein Polizeirevier mehr als ungünstig: Es liegt nicht nur mitten in einem Wohngebiet, sondern ist ebenfalls von Bahnübergängen umgeben, die eine schnelle Einsatzreaktionszeit bei einem einfahrenden Zug unmöglich machen. 

Diese Situation möchte die Politik nun gemeinsam mit der Polizei ändern: „Wir können die aktuelle Situation und diesen Standort für unsere Polizei so nicht länger hinnehmen.“, erklärt Samtgemeindebürgermeister Michael Wernke. Gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt, Christian Klütsch, bekräftigt er den Willen, die Polizei unterstützen zu wollen. Alle Beteiligten sind sich einig: nur ein Neubau kann die Anforderungen erfüllen.

Das Land Niedersachsen hat in seinem neuen Haushaltsentwurf nach den Worten Schünemanns Gelder für die Sicherheitsbehörden auch im baulichen Bereich eingeplant, darunter zusätzliche Mittel für die Anmietung von Räumlichkeiten. Die nächsten Schritte: Die Landtagsabgeordneten Schünemann und Calderone werden die Verbesserung der Raumsituation in Hannover platzieren. Gleichzeitig hat Calderone bereits Innenminister Boris Pistorius eingeladen, sich ebenfalls ein Bild von der Situation des Kommissariats Bersenbrück zu machen.

Bildunterschrift:
Besuch im Polizeikommissariat Bersenbrück: Die Landtagsabgeordneten Uwe Schünemann und Christian Calderone mit Vertretern der Kommune und der Polizei.