Papenburg I Meppener Tagespost vom 24.06.2015

Die CDU-Landtagsfraktion hat Werftchef Bernard Meyer ihre „volle Unterstützung“ für die geplante Verlegung der Konzernzentrale nach Luxemburg zugesichert.

Ihre volle Unterstützung haben CDU-Landtagsabgeordnete aus der Region der Meyer Werft zugesagt. Auf dem Foto (von links) Clemens Lammerskitten, Christian Calderone, Günter Wigbers (CDU-Vorsitzender Aschendorf-Hümmling), Martin Bäumer, Reinhold Hilbers, Jan Meyer, Bernard Meyer, Bernd Busemann, Bernd-Carsten Hiebing, Gerda Hövel, Heinz Rolfes und Burkhard Jasper. Foto: Michael Wessels

Ihre volle Unterstützung haben CDU-Landtagsabgeordnete aus der Region der Meyer Werft zugesagt. Auf dem Foto (von links) Clemens Lammerskitten, Christian Calderone, Günter Wigbers (CDU-Vorsitzender Aschendorf-Hümmling), Martin Bäumer, Reinhold Hilbers, Jan Meyer, Bernard Meyer, Bernd Busemann, Bernd-Carsten Hiebing, Gerda Hövel, Heinz Rolfes und Burkhard Jasper. Foto: Michael Wessels

Beim Besuch von neun Abgeordneten aus dem Emsland, dem Osnabrücker Raum und der Grafschaft Bentheim mit Landtagspräsident Bernd Busemann an der Spitze machte Meyer deutlich, dass er einigermaßen „erschüttert“ sei über die Reaktionen des Wirtschaftsministers Olaf Lies (SPD), des Betriebsrates und der IG Metall auf die Luxemburg-Pläne der Werft.

Das Unternehmen habe in letzter Zeit neun große Aufträge an Land gezogen, darunter acht Kreuzfahrtschiffe und einen Gastanker. Und das bei einem weltweiten Rückgang der Bestellungen um 36 Prozent. Statt Anerkennung für die Geschäftsführung und die Belegschaft insgesamt habe es aber vor allem Kritik an der Verlagerung der Zentrale nach Luxemburg und die Forderung nach einem Aufsichtratsrat gegeben. Das sei „hochgradig gefährlich“ für die Arbeitsplätze, so Meyer. Er machte deutlich, dass eine Holding in Luxemburg keine finanziellen Vorteile bringe. Das gehe auch aus einem entsprechenden Gutachten hervor. „Die Werften in Papenburg, Rostock und Turku zahlen ihre Steuern an den jeweiligen Standorten, und das wird auch so bleiben“, versicherte Meyer. Die Werft müsse sich aber international aufstellen, um auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben.

Bernd Busemann (Dörpen) bezeichnete die Visite der Abgeordneten in Papenburg als „Solidaritätsbesuch“. Der Konsens der großen Parteien CDU und SPD in der Region habe in der Vergangenheit sehr geholfen und zum wirtschaftlichen Erfolg nicht nur der Werft beigetragen. Das dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden.
Bernd-Carsten Hiebing (Haren) ermunterte Meyer dazu, die kritisierten Luxemburgpläne „offensiv in die Öffentlichkeit“ zu tragen, um Missverständnisse und Vorbehalte auszuräumen.