Vechta I Pressemitteilung der JVA Vechta vom 23. Juli 2021

Am 29.07.21 wird Herr Staatssekretär Dr. Hett in Anwesenheit des rechtspolitischen Sprechers der CDU Fraktion im Niedersächsischen Landtag, Herrn Calderone, und des Direktors der Fachkliniken St. Marien – St.Vitus (Neuenkirchen-Vörden/Fisbeck)) und Leiter der Traumaambulanz des Landkreises Vechta, Herrn Dr. Heinz, sowie Bediensteten der JVA für Frauen die Vollzugsabteilung mit traumatherapeutischem Schwerpunkt offiziell eröffnen.

Vielfach sind inhaftierte Frauen und Mädchen Opfer von sexuellen und gewalttätigen Misshandlungen geworden, bevor sie selbst zu Täterinnen wurden. Bei straffälligen Frauen stehen daher häufig Traumata und in deren Folge entwickelte Suchterkrankungen und Persönlichkeitsstörungen im Hintergrund der Straftaten. Dementsprechend ist ein elementarer Schritt zur Bearbeitung der Ursachen für die Straffälligkeit und damit für die Rückfallvermeidung und Resozialisierung die Bearbeitung des Traumas. 

Der Zugang zu einer Traumatherapie ist im Vollzug bisher nicht möglich, so dass es an einem wesentlichen Element im Sinne einer Rückfallprophylaxe fehlt. Mit der Einrichtung dieser neuen Vollzugsabteilung in der JVA für Frauen soll den traumatherapeutisch behandlungsbedürftigen Frauen der Zugang zu einer Traumatherapie ermöglicht werden, um die Lebensbedingungen, die zu einer Bestrafung geführt haben, zu behandeln. Die regelmäßige Anwesenheit eines Psychiaters/einer Psychiaterin und entsprechend ausgebildeter Fachkräfte ist Voraussetzung dafür, dass Posttraumatische Belastungsstörungen bei den inhaftierten Frauen und Mädchen und sich daraus entwickelte weitergehende Psychische Störungen und Stoffmittelabhängigkeiten behandelt und Straftaten verhindert werden können.

Das bundesweit einzigartige Modellprojekt wird im Rahmen einer Kooperation mit einem privaten Träger zwischen der JVA für Frauen Vechta und den Fachkliniken St. Marien-St. Vitus  durchgeführt, die das psychiatrische Fachpersonal zur Verfügung stellt.

Die hierfür notwendigen finanziellen Mittel konnten insbesondere durch Unterstützung des rechtspolitischen Sprechers der CDU-Faktion Christian Calderone im Landeshaushalt berücksichtigt werden.