Quakenbrück I Pressemitteilung vom 08.01.2015

„Die einmalige Bedeutung des Hauses sollte ein Pfund sein, mit dem ganz Niedersachsen wuchern könnte, seine Sanierung und Inwertsetzung für das kulturelle Gedächtnis des Landes eine Chance, die man nicht verstreichen lassen darf“ – so betitelt der Niedersächsische Heimatbund in seiner Publikation „Rote Mappe“ die Situation rund um das Bonnus-Geburtshaus in der Goldstraße in Quakenbrück. Dies nahm die örtliche CDU jetzt zum Anlass, noch einmal auf die Bedeutung und auf den Zustand des Hauses hinzuweisen.

„Bereits im März 2015 hat die CDU gefordert, das Geburtshaus bis zum Reformationsjubiläum 2017 zu erwerben und zu sanieren“, erinnert der stellvertretende Stadtbürgermeister Gerd Meinecke. Die Christdemokraten verwiesen damals auf die überregionale Bedeutung des Reformators Hermann Bonnus, der in dem Haus in der heutigen Goldstraße 9 geboren wurde und als Mitübersetzer der Bibel ins Niederdeutsche bekannt ist. Jetzt fühlt sich die CDU durch die „Rote Mappe“ bestätigt. In dieser werden jährlich Baudenkmäler in Niedersachsen aufgeführt, die akut bedroht sind. Neben der religionshistorischen Bedeutung verweist der Landesheimatbund auch auf die bauhistorische Relevanz: Die Gebäudesubstanz weise noch erhebliche Teile aus den Jahren 1499/1500 auf und sei damit das älteste bisher bekannte kleinstädtische Haus im westlichen Niedersachsen.

CDU-Stadtverbandsvorsitzender Matthias Brüggemann sieht in Sachen Denkmalschutz in Quakenbrück „noch Luft nach oben“. Er zeigte sich enttäuscht, dass ein Antrag der CDU zum Erhalt des erweiterten historischen Stadtkerns im Stadtrat keine Mehrheit fand. „Die Bewahrung des Stadtbildes und die Verbesserung der Sauberkeit öffentlicher Anlagen müssen mehr in den Fokus Quakenbrücker Kommunalpolitik genommen werden.“

Und der örtliche Landtagsabgeordnete Christian Calderone (CDU) kündigte eine Initiative auf Landesebene an, schließlich fordert der Niedersächsische Heimatbund in seiner „Roten Mappe“ die Landesregierung dazu auf, „die verschiedenen Parteien an einen Tisch zu bringen, um mit ihnen gemeinsam ein angemessenes, tragfähiges und nachhaltiges Konzept für die Sanierung und Nutzung dieses hochrangigen Denkmals zu entwickeln und zu verwirklichen“. „Deshalb frage ich die Landesregierung, welche Schritte sie in dieser Richtung plant“, so Calderone.