Vörden I Oldenburgische Volkszeitung vom 06. April 2019
Die Christdemokraten setzen auf bewährte Kräfte. Nur bei einem Amt rotierte das Personalkarussell.
Kommunal- trifft Europapolitik: am Donnerstag im Acker Bürgerhaus lag bei der Mitgliederversammlung des CDU Gemeindeverbandes beides eng zusammen. Zunächst wählten die Christdemokraten ihren Vorstand neu, dann hält der CDU-Politiker Dr. Stefan Gehrold einen Vortrag über die aktuelle Situation in der Europäischen Union.
Einstimmig bestätigten die CDU Mitglieder Dr. Heinrich Brand als Vorsitzenden. Die Ämter des Zweiten Vorsitzenden, Schriftführers und Mitgliederbeauftragten übernahm Olaf Stückemann. Dr. Ludger Kampsen hatte nicht mehr für den Posten des Brands-Stellvertreters kandidiert. Ebenfalls Stellvertreter des Vorsitzenden ist Bernhard Wessel. Weiter gehören dem Vorstand an: Karl-Heinz Oevermann (Kassenwart) und als Beisitzer Dr. Kampsen, Dieter Stahl, Patrick Thiesmeyer, Rainer Duffe und Alfons Schröder.
Bei seinem Rechenschaftsberichte erklärte Dr. Brand, der auch Mitglied des Neuenkirchen-Vördener Gemeinderates ist, die Entwicklung der Gemeinde sei positiv. Deswegen sein auch die Investitionen in die Infrastruktur wie Kindergärten und Schulen notwendig gewesen und auch in Zukunft erforderlich. Aber: die Politik dürfe die Bürger mit der steigenden Einwohnerzahl nicht überfordern. Der Wille zur Integration der Neubürger müsse auf beiden Seiten vorhanden sein, sowohl bei den Einheimischen als auch bei den Menschen die nach Neuenkirchen-Vörden ziehen.
Eine Ehrung gab es für August Wüllner, der seit mehr als 50 Jahren CDU Mitglied ist. Dafür überreichte ihm Dr. Brand eine Urkunde. Zu den Gratulanten gehörten der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Calderone und der CDU-Kreisvorsitzende Dirk Lübbe. Der Kreisvorsitzende ging bei seiner Rede unter anderem auch die Mitgliederbetreuung, den Inhabern dieses Vorstandsamtes, eine große Bedeutung zu, sowie die Mitgliederwerbung ein. Mit Blick auf die Mitgliederzahl des Kreisverbandes sagte der Langfördener, in diesem Jahr sei es das Ziel, den Mitgliederschwund zu stoppen. Im kommenden Jahr wolle die Kreispartei den Negativtrend sogar um drehen.
Dr. Stefan Gehrold, der sich bei der Wahl des eEuropäischen Parlamentes am 26. Mai erneut um einen Sitz in dem Gremium bewirbt, malte ein aus Sicht der konservativen Kräfte eher düsteres Bild vom zu erwartenden Wahlausgang. Die Erosion der Parteien, die die EU tragen, werde sich nach der Wahl vor fünf Jahren fortsetzen. Europa kritische Parteien würden wahrscheinlich deutliche Stimmengewinne einfahren. Da voraussichtlich voraussichtlich die Fraktionen der Europäischen Volkspartei, zu der die CDU und CSU gehören, sowie die Sozialisten unter anderem mit der SPD keine Mehrheit mehr haben werden, werde die Gesetzgebungsprozess in den kommenden fünf Jahren deutlich schwieriger werden.
Mit Blick auf die Migrationskrise in der Europäischen Union sagte der CDU-Parlamentarier: Migration habe es in der Menschheitsgeschichte immer gegeben. Vernünftig regeln lasse sie sich aber nur mit einem Schutz der EU-Außengrenzen. Dazu sei es notwendig, die Grenzschutzagentur Frontex zu stärken und mit dem Schutz der Außengrenzen zu beauftragen. Der sei doch Sache des jeweiligen Staates. Ferner benötige die EU endlich ein einheitliches Asylsystem, dass die Zuwanderung ebenso wie die Versorgung der Flüchtlinge für alle EU-Staaten verbindlich regelt. Bislang sei die Europäische Union nicht in der Lage gewesen, die Migrationsprobleme ohne die Unterstützung von Drittstaaten zu lösen, erklärte Dr. Gehrold.