Altkreis Bersenbrück [Bersenbrücker Kreisblatt vom 21. Januar 2013]

Weiter auf gemeinsamen Wegen sind Claus Peter Poppe und Christian Calderone. Die beiden Quakenbrücker könnten nun eine Fahrgemeinschaft bilden.

Weiter auf gemeinsamen Wegen sind Claus Peter Poppe und Christian Calderone. Die beiden Quakenbrücker könnten nun eine Fahrgemeinschaft bilden.

Im Wahlkreis 73 kam es, wie viele erwartet hatten. Christian Calderone holte klar die meisten Stimmen und zieht direkt in den Landtag ein. Claus Peter Poppe wird ebenfalls in den Landtag einziehen, da er über die Liste abgesichert ist. Heiko Bertelt, Swen Adam und Andreas Henemann hatten unterdessen einfach nur die Aufgabe, für ihre Farben Flagge zu zeigen. Ein Stimmungsbild vom Wahlabend.

Christian Calderone: Klar, der frischgebackene Landspolitiker mit italienischen Wurzeln hatte seine CDU-Mitstreiter aus dem Wahlkreis in das italienische Restaurant Da Seba in Quakenbrück eingeladen. Im ersten Stockwerk verfolgten die Christdemokraten via Internet und TV das Wahlgeschehen. Im Gegensatz zur Landesebene war im Wahlkreis 73 schon recht schnell klar, dass Christian Calderone souverän gewinnen würde.

Gleichwohl ließ er sich erst feiern, als auch das letzte Wahllokal ausgewählt war. Dann brach im inzwischen gut gefüllten Raum lauter Jubel aus, und Christian Calderone ergriff zum Abschluss eines kurzen, aber intensiven Wahlkampfes noch einmal das Wort, bedankte sich für die „grandiose Unterstützung“, hob besonders Elke Vox aus Bippen, Michael Johanning aus Kettenkamp und Philipp Rautenstrauch aus Rieste hervor und verkündete, dass er stolz auf das Ergebnis sei. Nur einmal ging er ins Detail, als er das Ergebnis in Ankum hervorhob. Fast 63 Prozent hat Christian Calderone dort an Erststimmen geholt. Gut 52 Prozent der Zweitstimmen gingen dort an die CDU. Dieses Ergebnis war nach den erdrutschartigen Verlusten bei der Kommunalwahl nicht nur für Christian Calderone eine Genugtuung, es war eine Genugtuung für die gesamte CDU. „Wir sind in Ankum wieder mehrheitsfähig“, sagte ein Christdemokrat.

Weniger erfreut waren viele CDU-Anhänger im Da Seba über das Ergebnis für die FDP. „Das hat mich schon überrascht“, erklärte beispielsweise Friedhelm Spree.

Claus Peter Poppe: Im Wahlkreisbüro der SPD in der Langen Straße in Quakenbrück kommt spontan Applaus auf, als das Endergebnis im Wahlkreis Bersenbrück feststeht: In seiner Heimatstadt Quakenbrück hat Claus Peter Poppe Christian Calderone überflügelt, obwohl der hier ebenfalls zu Hause ist. Dafür sei Poppes „Bürgermeisterbonus“ veranwortlich, sagt Samtgemeindebürgermeister Reinhard Scholz, der gerade vorbeischaut.

Poppe stimmt ihm zu. Und doch freut sich der SPD-Kandidat schon ein bisschen, dass er seinen Mitbewerber in drei von vier Artlandgemeinden abhängen konnte, bis auf die CDU-Hochburg Nortrup. Es sei aber unrealistisch, der CDU einen Wahlkreis abzunehmen zu wollen, der ihr so verbunden sei wie Bersenbrück, „Mein Ziel war es, den Abstand zu verringern“, erklärt Claus Peter Poppe. Und das ist ihm gelungen. Selbst in Ankum schossen die Erststimmen für den SPD-Kandidaten um sieben Prozent in die Höhe, während CDU-Kandidat Calderone im Vergleich zu seinem Vorgänger Reinhold Coenen die gleiche Prozentzahl verloren hatte.

Dann beginnt das lange Warten auf das Endergebnis. „Wir wissen beide, dass wir in den Landtag kommen“, sagt Poppe. „Aber wir wissen noch nicht, auf welcher Art von Bänken wir Platz nehmen“, spielt er auf das Sprichwort von den harten Oppositionsbänken an.