Ankum I Pressemitteilung vom 26. September 2023

Vor einer schleichenden Abschaffung des Einsatzes von Notärztinnen und Notärzten und damit einer erheblichen Gefährdung der Patientensicherheit warnt der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Calderone und weist auf bereits jetzt bestehende Problematiken hin.

Eine Regierungskommission beschäftigt sich aktuell mit der Qualitäts-, Struktur- und Prozess-management der Rettungsdienste und der Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung im Bereich der Notfallmaßnahmen. Empfohlen wird dabei unter anderen die Substitution ärztlicher Einsätze in der außenklinischen Notfallmedizin durch nichtärztliches Personal. Was hier im schönsten Behördendeutsch erklärt wird, hätte faktisch die Abschaffung von Notärztinnen und Notärzten zur Folge. „Dies birgt eine ganz erhebliche Gefahr für die Qualität der Notfallversorgung der Bevölkerung insbesondere im ländlichen Raum“, so Calderone.

In Deutschland erfolgt die notfallmedizinische Versorgung – auch im internationalen Vergleich – auf einem äußert hohen Niveau. Grund dafür sind auch die sehr gut ausgebildeten und damit hervorragend qualifzierten Notärztinnen und Notärzte. Sie sind geschult und erfahren in der Anwendung vielfältiger Techniken, die insbesondere in Notfallsituationen unabdingbar beherrscht werden müssen. Die Empfehlung der Regierungskommission sieht nun vor, dieses System nahezu vollständig aufzugeben.

„Problematisch ist die Notfallversorgung im Einzugsgebiet des Regionalen Gesundheitszentrums Ankum bereits jetzt“, so Calderone. Im Mai lagen die Abmeldezahlen bei 129 Stunden, im Juni war 93 Stunden kein Notarzt verfügbar. Im Juli und August sah es mit 3 beziehungsweise 11 Stunden zwar besser aus.  Im Vergleich zu anderen Notarztstandorten im Landkreis Osnabrück schneidet der Standort Ankum damit sehr schlecht ab. „Von Januar bis Juli war in Ankum 242 Stunden kein Notarzt verfügbar, also etwa zehn volle Tage“, erläutert der Landtagsabgeordnete. „Diesem Trend gilt es gegenzusteuern und nicht durch die Abschaffung von Notärzten noch zu verstärken“, fordert Calderone. Gerade für die ländliche Bevölkerung ist eine verlässliche Notarztsituation aufgrund der längeren Wege wichtig und unabdingbar.

Calderone fordert die Landrätin und den Träger Niels-Stensen-Kliniken auf, die notärztliche Versorgung am Standort Ankum 24/7 verlässlich und durchgehend sicherzustellen. Die aktuelle Situation ist nach der Schließung des Marienhospitals Ankum-Bersenbrück ein weiterer medizinischer Schlag ins Gesicht der Bevölkerung des Altkreises Bersenbrück.