Fürstenau I Bersenbrücker Kreisblatt vom 08.03.2016

Die CDU in der Samtgemeinde Fürstenau hat ihre ersten Wahlentscheidungen für die Kommunalwahl am 11. September getroffen. Sie wählte die Vertreter für die Kreisdelegiertenkonferenz der CDU am 28. April und nominierte via Kampfabstimmung ihre Kandidaten für den Kreistag.

Nach und nach trudelten die CDU-Mitglieder am Dienstagabend im Maiburger Hof in Bippen ein. 53 waren es am Ende, die Friedhelm Spree als Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes begrüßte. Zunächst galt es, die Vertreter für die Kreisdelegiertenkonferenz am 28. April zu wählen, bei der die CDU abschließend die Kreistagskandidaten für die zehn Wahlbereiche im Landkreis Osnabrück aufstellt. Gewählt werden die Kandidaten von eben jenen Delegierten, die die einzelnen Gemeindeverbände im Vorfeld per Wahl bestimmen. Das haben die Christdemokraten aus Fürstenau, Bippen und Berge am Dienstagabend getan. Insgesamt elf Delegierte werden den Gemeindeverband vertreten (siehe Box). Hinzu kommen elf Ersatzdelegierte.

Die entsprechenden Wahlgänge waren nach einer halben Stunde abgeschlossen. Dann zeigte die CDU, dass sie im besten demokratischen Sinne auch streitbar ist. Im zweiten Teil der Mitgliederversammlung ging es nämlich um die Nominierung von fünf CDU-Kreistagskandidaten aus der Samtgemeinde. Hier hatte der Vorstand nach einer längeren Debatte eine Liste erarbeitet, die der stellvertretende Samtgemeindebürgermeister Jörg Brüwer anführen sollte. Der Kreistagsabgeordnete Friedrich-Wilhelm Oldenhage folgte auf Platz zwei, der Vorsitzende der Jungen Union im Osnabrücker Land, Frederik Gohmann, auf Platz drei, Ratsfrau Sigrid Gerner auf Platz vier, Neuling Markus Kandelhardt aus Grafeld auf Platz fünf.
Diese Rangfolge rief – nachdem sich die Kandidaten vorgestellt hatten – Fürstenaus Bürgermeister Herbert Gans auf den Plan. Er machte sich dafür stark, Friedrich-Wilhelm Oldenhage als bewährtes Mitglied des Kreistages auf Platz eins zu setzen. Dies sei auch wichtig, weil in nächster Zeit im Kreistag wichtige Themen wie die Abgabe der Trägerschaft für die IGS an den Landkreis anstünden.

Im Gegenzug wies der stellvertretende Vorsitzende des Gemeindeverbandes, Dirk Imke auf die Richtlinien der CDU bei der Nominierung von Kandidaten hin – vor allem auch mit Blick auf das Alter. Es müssten auch junge Kanidaten vorne platziert seien, betonte er.
Kampfabstimmung um Platz eins und zwei
Den Argumenten folgte eine Kampfabstimmung um Platz eins. Hier setzte sich Jörg Brüwer schließlich mit 37 Stimmen gegen Friedrich-Wilhlem Oldenhage durch, der 16 Stimmen erhielt.

Als es dann um die Besetzung des zweiten Platzes ging, stand Johannes Selker auf. Er brach eine verbale Lanze für die Jugend, die ihre Chance bekommen müsse und schlug Frederik Gohmann für Platz zwei vor. Erneut kam es zu einer Kampfabstimmung – dieses Mal zwischen Frederik Gohmann und Friedrich-Wilhelm Oldenhage. Und auch dieses Mal hatte der erfahrene Kreistagsabgeordnete das Nachsehen. Er erhielt 25 Stimmen, der Youngster kam auf 28 Stimmen. So blieb Friedrich-Wilhelm Oldenhage Platz drei – vor Sigrid Gerner und Markus Kandelhardt, bei denen die Platzierung unverändert blieb.

Da zum Wahlbereich 1 auch noch das Artland gehört, werden von dort ebenfalls noch fünf Kandidaten ins Rennen geschickt. Die müssen sich untereinander die Plätze teilen. Normalerweise gibt es ein Wechselspiel zwischen der Artland-CDU und der CDU in der Samtgemeinde Fürstenau. Bei der einen Kommunalwahl bekommen die Fürstenauer Platz eins, drei, fünf, sieben und neun zugesprochen, bei der nächsten Platz zwei, vier, sechs, acht und zehn. Eigentlich wäre Fürstenau wieder mit Platz eins am Zuge gewesen, doch haben sich die Verantwortlichen entschlossen, entgegen der Regel Christian Calderone aus dem Artland als Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden der Kreis-CDU an Platz eins zu setzen. „Damit setzen wir ein klares Signal“, betonte Friedhelm Spree. Im Gegenzug erhält die CDU aus Fürstenau, Bippen und Berge auf der gemeinsamen Liste neben dem Platz zwei auch Platz drei, die jetzt Jörg Brüwer und Frederik Gohmann besetzen. Platz fünf geht an Friedrich-Wilhelm Oldenhage, Platz sieben an Sigrid Gerner, Platz neun an Markus Kandelhardt. Kompliziert, aber folgerichtig.