Hannover I Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 18. Juni 2018

Kurz vor dem Landtagsbeschluss über den neuen Feiertag in Niedersachsen formiert sich in der Großen Koalition Widerstand gegen den Reformationstag. „Ich finde das Verfahren nicht glücklich, weil das Ergebnis von oben gesetzt wurde, ohne dass ein inhaltlicher Anspruch formuliert wurde“, sagt der frühere Landtagspräsident Bernd Busemann (CDU) und fordert: „Das ganze Land muss sich bei dem Feiertag wiederfinden, sonst droht er für allzu viele ein Landes-Ausschlaftag zu werden.“

Busemann, der sich selbst als Urheber der Feiertagsdebatte sieht, spricht sich als Teil einer 14-köpfigen Gruppe aus CDU- und einem SPD-Abgeordneten für den Bußund Bettag aus. Die rot-schwarze Landesregierung dagegen will morgen den Reformationstag am 31. Oktober zum neuen Feiertag machen.

„Ich hätte mir gewünscht, dass die Landesregierung sagt: Religionsgemeinschaften, einigt euch und legt uns gemeinsam einen Tag vor“, sagt der CDU-Abgeordnete Christian Calderone, der gemeinsam mit Busemann den Antrag für den Buß- und Bettag stützt. Calderone hat die Stellungnahme für den Antrag der 14 Feiertagsrebellen geschrieben, den außer 13 CDU-Abgeordneten auch der SPD-Politiker Markus Brinkmann unterstützt. SPD und CDU haben angekündigt, dass sie die Fraktionsdisziplin für die Abstimmung aufheben wollen. Die Abgeordneten können dann nach ihrem Gewissen abstimmen.