Georgsmarienhütte I Osnabrücker Sonntagszeitung vom 23. Juni 2013

Ein Leckerbissen wurde den rund 150 Besuchern, darunter MdL Christian Calderone (CDU), zum „4. Osnabrücker Landgespräch“ im Rathaus der Stadt Georgsmarienhütte geboten.

Auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. (KAS) begeisterte der Buchautor und Journalist Jan Fleischhauer mit seinem Thema „Der schwarze Kanal: Was Sie schon immer von Linken ahnten, aber nicht zu sagen wagten.“ Der Werdegang des 51-jährigen, in Osnabrück geborenen Journalisten ist beeindruckend: Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie, anschließend Besuch der Henri-Nannen-Schule von Gruner&Jahr, seit 1989 Redakteur beim Spiegel in wechselnden und leitenden Funktionen, von 2001 bis 2005 Wirtschaftskorrespondent in New York und seit 2008 Autor des Spiegels in Berlin. Und seit zweieinhalb erfreut sich eine größere Fangemeinde an seinem wöchentlichen Blog bei Spiegel Online im „Schwarzen Kanal“.

„Unter Linken- Von einem, der aus Versehen konservativ wurde“, heißt der Bestseller unter seinen Büchern. Wohl eine Rückschau, stammt er doch aus einer stark sozialdemokratisch geprägten Familie, wie er nicht ohne spöttische Seitenhieb vortrug. Jan Fleischhauer verstehe sich darauf, zwischen feinem Humor und bissiger Kritik zu oszillieren und herrschende Meinungen vorzuführen, so stellt ihn die Konrad-Adenauer-Stiftung vor. Diese Einschätzung unter Beweis zu stellen, ist Fleischhauer mit seinem geschliffenen Vortrag, garniert mit Filmsequenzen und Zitaten aus einigen seiner bissigen Kolumnen zweifellos gelungen. Zu denen ihn, wie er anmerkt, ein „heiterer Pessimismus“ führe. Ebenfalls anzumerken bleibt, dass er zuvor die nicht konservativen Zuhörer für seine nachfolgenden Ausführungen rücksichtsvoll um Geduld gebeten hatte.

Im Anschluss an den Vortrag, der von der Leiterin des Bildungswerkes Oldenburg der KAS, Dr. Karoline Vöge, moderiert wurde, konnte sich das Publikum mit Jan Fleischhauer austauschen, der seinen Zuhörern abschließend empfahl, sich gegen das doktrinäre Auftreten politischer Gruppen zur Wehr zu setzen und sich nicht in eine Opferrolle zurückzuziehen.

Die Zuhörer waren sichtlich zufrieden und spendeten lang anhaltenden Beifall.