Osnabrück [Neue Osnabrücker Zeitung vom 12. Januar 2013]
15 Jahre deutsch-polnische Partnerschaft mit dem Landkreis Olsztyn – auch ein Thema des Neujahrsempfangs. Unser Foto zeigt Landrat Michael Lübbersmann (6. von links), die polnischen Freunde aus dem Partnerkreis sowie weitere Repräsentanten des Landkreises Osnabrück.

15 Jahre deutsch-polnische Partnerschaft mit dem Landkreis Olsztyn – auch ein Thema des Neujahrsempfangs. Unser Foto zeigt Landrat Michael Lübbersmann (6. von links), die polnischen Freunde aus dem Partnerkreis sowie weitere Repräsentanten des Landkreises Osnabrück.

Ja, die Bildung. Die liegt Michael Lübbersmann ganz besonders am Herzen. Und so wird der Landrat des Landkreises Osnabrück auch nicht müde, immer wieder die Bedeutung dieses Themas hervorzuheben – so wie gestern Abend beim traditionellen Neujahrsempfang im Kreishaus.

Der Landrat untermauerte einmal mehr seine Mission als „Bildungs-Landrat“, freute sich über „unsere systematische und zielgerichtete Vorgehensweise im Bildungsbereich“, die bundesweite Anerkennung gefunden habe. Aber: „Auch wenn wir immer wieder gerne über Schulstrukturen reden und manchmal auch streiten, sollten wir nie vergessen, was den Kern von Schule ausmacht: gute Lehrer und guter Unterricht.“

Lübbersmann brachte mit diesem Satz auch den neuseeländischen Bildungsforscher John Hattie ins Spiel: Der habe in 15 Jahren mehr als 50 000 Bildungsstudien daraufhin untersucht, welche Faktoren das Lernen erfolgreich machten. „Das simple Fazit lautet: Am Ende ist es nicht eine spezielle Schulform, es ist nicht die besondere Ausstattung einer Schule, es sind nicht kleine Klassen oder vermeintlich revolutionäre pädagogische Konzepte. Es sind Menschen, die eine erfolgreiche Schule ausmachen: die Lehrer, die Schüler, die Eltern und ein möglichst vertrauensvolles Verhältnis zwischen ihnen.“

Weiteres Thema: der Klima- und Energiewandel. Hier habe der Kreistag vor wenigen Jahren in seltener Einmütigkeit die Verwaltung beauftragt, dieses Zukunftsthema zu besetzen. Zurzeit laufe die Umsetzung des „Masterplans 100 Prozent Klimaschutz“. Der Landrat machte auf die regionalen Wertschöpfungspotenziale aufmerksam, die in der Region schlummerten. So könne zusammen mit dem Handwerk und dem Mittelstand das „dritte Konjunkturpaket“ gestartet werden. „Es muss uns dazu jedoch gelingen, die Besitzer von Immobilien zu begeistern. Es muss uns gelingen, mit attraktiven Beratungsangeboten sprichwörtlich auf das Sofa der Hausbesitzer zu rücken.“ Mit diesen Konzepten könne sich der Landkreis weit über die Grenzen des Osnabrücker Landes hinaus profilieren. Dies zeige auch die Einschätzung des Projektträgers Jülich für das Bundesumweltministerium vom 14. November 2012: „Deutschland schaut auf die Masterplanregion Landkreis Osnabrück.“

Was hatte der Neujahrsempfang sonst noch zu bieten? Herrliche Klänge des Jugendsinfonieorchesters der Kreismusikschule, den Besuch einer Delegation aus dem polnischen Partner-Landkreis Olsztyn, „aktuell dürfen wir nämlich auf ein 15-jähriges Jubiläum unserer Partnerschaft zurückblicken“, wie Lübbersmann feststellte. Daneben fanden zahlreiche Vertreter aus der Politik, aus der Wirtschaft, aus der Kirche und anderen Bereichen den Weg ins Kreishaus. Mancher Politiker nur mit wenig Zeit – schließlich ist momentan auch Stimmenfang bei Landtagswahlveranstaltungen angesagt.