Wallenhorst I Neue Osnabrücker Zeitung vom 21.06.2014

Der Diözesansekretär des Kolpingwerks Osnabrück, Stefan Düing, geht als Favorit für die CDU-Bürgermeisterkandidatur in Wallenhorst ins Rennen. Am Montag soll ein CDU-Kandidat offiziell von den Mitgliedern gewählt werden. „Ich gehe davon aus, dass er es wird“, sagt der bildungspolitische Sprecher der Wallenhorster CDU-Fraktion, Dirk Hagen.

Stefan Düing will für die CDU als Bürgermeister kandidieren. Foto: Jörn Martens

Stefan Düing will für die CDU als Bürgermeister kandidieren. Foto: Jörn Martens

Parteifreund Hagen stellt Düings Stärke heraus: „Er kann gut vermitteln. Genau das fehlt uns im Rathaus. Deswegen ist er der richtige Kandidat.“ Mit dem von SPD, Grüne und der Wallenhorster Wählergemeinschaft unterstützten Kandidaten Otto Steinkamp (parteilos) „würden wir uns nicht wirklich verbessern“, begründet Hagen den eigenen CDU-Kandidaten im Wahlkampf gegen Amtsinhaber Ulrich Belde .

Düing hat sich unserer Zeitung am Donnerstag bereits vorgestellt. Auch der 46-Jährige hebt hervor, dass er in 17 Jahren beim katholischen Sozialverband gelernt habe, integrierend zu wirken. Das komme beim Amtsinhaber Belde zu kurz. „Die Politik des Bürgermeisters ist intransparent, wichtige Entscheidungen werden uns vorenthalten.“ Zurzeit gebe die Politik kein gutes Bild ab, weil zu viele Projekte nicht umgesetzt würden. Düing, der seit 2011 im Rat sitzt, hätte das Projekt Arkaden-Center als Bürgermeister nach eigenen Angaben von Anfang an transparenter betrieben. „Die Bevölkerung hätte mitgenommen werden müssen“, ist er überzeugt. Wenn man miteinander spreche, dann könne man auch vorher Lösungen finden. Zurzeit laufe aber viel nach dem Motto: „Erst handeln, dann reden und gucken, wer recht hat.“

Düing, der im emsländischen Herzlake geboren wurde und seit 14 Jahren im Wallenhorster Ortsteil Lechtingen lebt, will mit seiner Kandidatur eine Aufbruchstimmung erzeugen: „Ich will zu einem neuen Miteinander von Politik und Verwaltung, in der Fraktionsarbeit und mit den Parteien finden.“ Düing will kandidieren, weil er als Diözesansekretär beim Kolpingwerk unregelmäßige Arbeitszeiten gewohnt sei: „Ich arbeite abends und am Wochenende, eben dann, wenn ich gebraucht werde.“

Sein Osnabrücker Diözesanverband des Kolpingwerks umfasse 19000 Mitglieder in Emsland, Grafschaft Bentheim, Friesland, Bremen und im Landkreis Osnabrück. Seitdem er 2006 Diözesansekretär wurde, ist er für die Organisation von Versammlungen und Projekten zuständig. Der zweifache Familienvater engagiere sich für Familienarbeit und Gesellschaftspolitik. Nach der Diskussion um die Ausbeutung rumänischer Leiharbeiter setzte er sich im Herbst vergangenen Jahres als Diözesansekretär persönlich dafür ein, dass osteuropäische Werkvertragsnehmer bei einem Fleischbetrieb in Sögel besser entlohnt wurden.

Auch der CDU-Kreisvorsitzende Christian Calderone unterstützt die Kandidatur des Katholiken. „In Wallenhorst gibt es viele Misstöne und Missstimmungen. So eine Situation haben die Wallenhorster nicht verdient“, resümiert Calderone. „Da muss man sich die nötige Zeit lassen , einen Kandidaten zu finden, der diese schwierige Situation überwinden kann.“ Am Montag um 20 Uhr im Gasthaus Barlag entscheiden die CDU-Mitglieder darüber, ob Düing auch ihr Kandidat ist. Er selbst ist sich seiner Sache sicher und sagt: „Ab Dienstag wird man sicherlich mehr von mir hören.“