Glandorf I Neue Osnabrücker Zeitung vom 18.02.2014

„Ab dem 4. Oktober heißt Glandorfs Bürgermeisterin Elke Fox“, sagte André Winterberg, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Glandorf, und blickte zuversichtlich in die Zukunft. Bei der Aufstellungsversammlung im Gasthaus Buller erhielt die Bad Rothenfelderin 33 von 35 möglichen Stimmen. Zwei Christdemokraten enthielten sich.

Am 25. Mai sind in Glandorf Bürgermeisterwahlen: Die Christdemokraten (von links) Hubert Pöhler, Elke Fox, André Winterberg, Christian Calderone und Martin Bäumer wollen gemeinsam an einem Strick ziehen. Foto: Anke Schneider

Am 25. Mai sind in Glandorf Bürgermeisterwahlen: Die Christdemokraten (von links) Hubert Pöhler, Elke Fox, André Winterberg, Christian Calderone und Martin Bäumer wollen gemeinsam an einem Strick ziehen. Foto: Anke Schneider

Die Amtszeit von Franz-Josef Strauch endet am 3. Oktober 2014. In Glandorf soll jedoch bereits am 25. Mai, zusammen mit der Europawahl, ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gewählt werden – und zwar für acht Jahre. Elke Fox ist bisher die einzige Bewerberin für dieses Amt. Sie wurde vom Ortsverbands-Vorstand nach einem Bewerbungsverfahren, das im November 2013 begann, aus mehreren Bewerbern ausgewählt. André Winterberg berichtete, dass man zunächst ein Anforderungsprofil erstellt habe. Der Kandidat oder die Kandidatin der CDU sollte Verwaltungserfahrung haben, Visionen für Glandorf entwickeln können, CDU-Mitglied sein und in Glandorf wohnen. Am Ende sei es Elke Fox gewesen, die den Vorstand überzeugt habe.

Die 51-Jährige lebt mit ihrer Familie derzeit zwar noch in Bad Rothenfelde, will aber im Falle ihrer Wahl nach Glandorf umziehen. Sie ist als diplomierte Verwaltungswirtin und Kommunalwissenschaftlerin mit den Vorgängen in einer Kommunalverwaltung bestens vertraut. Viele Jahre arbeitete sie in der Stadtverwaltung in Halle Westfalen, zwischendurch war sie persönliche Referentin des Bad Rothenfelder Bürgermeisters Klaus Rehkämper und ist derzeit Stadtverbandsvorsitzende in Dissen und Mitarbeiterin im CDU-Kreisverband. „Ich würde sie nur ungern gehen lassen“, sagte CDU-Kreisvorsitzender Christian Calderone, der bei der Aufstellungsversammlung ebenfalls anwesend war.

Elke Fox stellte sich der Versammlung als engagierte Verwaltungsfachfrau und Mutter zweier Töchter vor, die die Vorzüge kleinerer Kommunen darin sieht, dass ein Bürgermeister dort einen gewissen Gestaltungsspielraum habe. „Hier Bürgermeisterin zu sein ist ein sehr reizvolles Aufgabengebiet“, sagte sie. Sie habe in den vergangenen Wochen alle Ortsteile Glandorfs bereits kennengelernt und schätze die ländliche Struktur und die landwirtschaftliche Prägung des Ortes. „Das soziale und christliche Engagement sowie die Gewichtung auf Familien und Kindern ist hier deutlich zu spüren“, sagte sie.

Nach der Wahl zur Kandidatin der CDU folgten Glückwünsche der anwesenden Vertreter aus Orts- und Kreisverband, an die sich die Möglichkeit anschloss, Elke Fox persönlich zu ihren Visionen und Einstellungen zu befragen. Wie der Fraktionsvorsitzende Hubert Pöhler bei dem vorangegangenen Parteitag im Hause Buller ausgeführt hatte, gibt es in Glandorf einige Baustellen, die die Politik vor neue Herausforderungen stellen werden. Eine davon ist die Schullandschaft, denn auch in Glandorf sinken die Schülerzahlen. „In der Ludwig-Windthorst-Schule gibt es 13 Klassenräume, aber nur noch zehn Klassen – Tendenz fallend“, sagte Pöhler. Der Tatsache, dass der Landkreis bis zu zwei Gesamtschulen im Kreisgebiet einrichten will, steht die CDU in Glandorf ablehnend gegenüber. „So etwas brauchen wir hier nicht“, sagte Pöhler.

Konkrete Gedanken zu Schwerpunkten der Glandorfer Kommunalpolitik hat sich Elke Fox vor ihrer Aufstellung nicht gemacht, gleichwohl – so sagte sie – sehe sie die Herausforderungen, die in vielen kleineren Gemeinden auf die Politik zukämen. Sie zauberte einen knallgelben Strick aus der Tasche und sagte, wenn viele Hände in Glandorf daran ziehen würden, ließe sich vieles zum Wohle der Menschen bewegen.

Nun muss aber erst einmal die Wahl gewonnen werden, und dafür will die 51-Jährige ihre ganze Kraft aufwenden. 2011, als sie in Dissen gegen SPD-Kandidat Hartmut Nümann antrat, hat sie im Wahlkampf 3000 Haushalte besucht. Nun will sie auch in Glandorf den Kontakt zu den Bürgern suchen und sich deren Fragen stellen.