Damme I Oldenburgische Volkszeitung vom 22.07.2015

Die CDU müsse sich stark machen für den Erhalt der Krankenhäuser im ländlichen Raum. Das forderte Bürgermeister Gerd Muhle gestern bei einem Besuch von Oldenburger CDU-Landtagsabgeordneten um Christian Calderone bei einem Besuch des Krankenhauses, St. Elisabeth.

Durch das neue Krankenhausstrukturgesetz seien weitere Nachteile für diese Krankenhäuser zu befürchten. Es sei krank, wenn Einrichtungen der Grund-und Regelversorgung wegen des Systems der Kostenerstattung keine schwarzen Zahlen mehr schreiben könnten. Es sei notwendig, die Finanzierungsgrundlagen zu ändern, betonte der Bürgermeister. Dem pflichtete auch Christian Calderone bei, der anschließend mit der Gruppe zu einem Termin im Franziskushospital in Lohne weilte. Er sprach sich dafür aus, den Krankenhäusern auch eine Pauschale für die Grundversorgung zu zahlen.

Ralf Grieshop, Geschäftsführer des Krankenhauses St. Elisabeth, forderte eine Anhebung des Landesbasisfallwertes in Niedersachsen. Dieser Wert ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und liegt in Niedersachsen mit 3190,81 Euro rund 41 Euro unter dem Bundesdurchschnitt. Seit 2006 sei der Wert um 16,3 Prozent gestiegen. Aber die Tariflöhne hätten sich um 25,3 Prozent erhöht. Der Ärztliche Direktor des St.- Elisabeth-Krankenhauses, Dr. Bert Mierke, befürchtete, durch die fehlende Refinanzierung zusätzlicher Aufgaben wie dem Qualitätsmanagement durch die Kostenträger wolle der Gesetzgeber die kleinen Krankenhäuserin die Knie zwingen. Dennoch sieht Ralf Grieshop die Perspektiven für das Dammer Haus positiv. Durch die Veränderungen in der Krankenhauslandschaft in Bramsche und im Kreis Diepholz werde die Dammer Einrichtung profitieren.

Mit Blick auf die Zukunft der Hospitäler im Kreis Vechta sagte er in Richtung der Politiker, schlanke Strukturen mit guten Kooperationen seien wichtig. Aber: „Zwangsfusionen können Sie knicken.“ Der Vechtaer Landtagsabgeordnete Dr. Stephan Siemer sieht ob der bevorstehenden Großinvestitionen des Landes etwa wegen der Veränderungen im Landkreis Diepholz oder auch in das geplante Großklinikum in Ostfriesland in den kommenden Jahren kaum noch Mittel für die Krankenhäuser im ländlichen Raum in Niedersachsen. Es müsse im Kreis Vechta eine vernünftige Arbeitsteilung zwischen den drei Krankenhäusern Damme, Lohne und Vechta ohne die Bildung von Konzernstrukturen geben. Ansonsten könnten Schließungen drohen.