Quakenbrück I Pressemitteilung vom 16. Juni 2020
Formal ist es eine Veränderung der Hauptsatzung der Stadt Quakenbrück, die mit einer einfachen Mehrheit aller Ratsmitglieder beschlossen werden kann. Emotional erhoffen sich die Fraktionen durch eine gemeinsame Initiative einen Imagegewinn für die Stadt Quakenbrück, eine bessere Werbewirksamkeit hinsichtlich Fremdenverkehrs- und Wirtschaftsförderung und eine Rückbesinnung auf die reiche Quakenbrücker Geschichte.
Christian Calderone (CDU), Thomas Fisse (SPD), Andreas Henemann (Bündnis 90/Die Grünen), Christos Tsibliaridis (Die Linke) und Manfred Neebuhr (FDP) sind sich einig: Wie andere Städte in Niedersachsen auch, soll die Stadt Quakenbrück offiziell den Titel Hansestadt in ihrem Stadtnamen tragen. Dies geht aus einem gemeinsamen Antrag aller fünf Ratsfraktion hervor, der noch vor der Sommerpause beschlossen werden soll.
Im Antrag heißt es: „Quakenbrück kann auf eine reiche Geschichte zurückblicken. Ein ganz wesentlicher Teil Quakenbrücker Stadtgeschichte war die Mitgliedschaft in der Hanse, die Quakenbrück europaweite Handelsbeziehungen ermöglichte. Die Zeit der Hanse in Quakenbrück war eine Zeit des gesellschaftlichen Wohlstandes, der kulturellen Entwicklung und der wirtschaftlichen Prosperität. Noch heute zeugen für die norddeutsche Tiefebene vergleichsweise imposante Handelshäuser von der Bedeutung der Stadt Quakenbrück in der Hanse.“
Mit der Ergänzung des Stadtnamens sei eine Verbesserung der städtischen Identität und des städtischen Selbstverständnisses, eine verbesserte Werbung als Tourismus- und Wirtschaftsstandort und eine insgesamt bessere Außenwirkung verbunden. Dabei sei der Namenszusatz nicht nur auf bekannte Oberzentren wie Bremen, Hamburg oder Lübeck beschränkt. Vielmehr nennen sich auch Kommunen mit mittelzentraler Funktion – wie Quakenbrück eine besitzt – „Hansestadt“.
Und auch zwei weitere Schritte geben die Fraktionen vor: so wird die Verwaltung beauftragt, beim Niedersächsischen Innenministerium eine Veränderung des Stadtnamens dahingehend in die Wege zu leiten, dass eine Berücksichtigung auf den Ortseingangsschildern genehmigt wird.
Außerdem soll die Verwaltung prüfen, mit welchen organisatorischen und Kostenaufwand mit welchen Voraussetzungen und mit welchem Zeitplan eine mögliche Durchführung eines „Hansetages der Neuzeit“ in Quakenbrück verknüpft ist. Die „Hansetage der Neuzeit“ sind jährlich wiederkehrende Zusammenkünfte der „Neuen Hanse“, die alljährlich in einer der Mitgliedsstädte durchgeführt werden. Ehemalige Hansestädte haben 1980 die Hanse neu begründet, um den grenzüberschreitenden Hansegedanken wieder zu beleben, das Selbstbewusstsein der Hansestädte zu fördern und die Zusammenarbeit zu entwickeln. Die „Neue Hanse“ ist seither die weltweit größte freiwillige Städtegemeinschaft, der auch Quakenbrück angehört.
Die Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen soll bei diesem Thema aktuell jedoch nicht enden: So haben die Fraktionen in der letzten Ratssitzung einen „Interfraktionellen Arbeitskreis“ gegründet, der sich mit den Alternativen einer besseren Bahnüberquerung im Stadtgebiet befassen will, nachdem sich die Stadt Quakenbrück aktuell im Genehmigungsverfahren für zwei ebenerdige Bahnübergänge befindet.
Bildunterschrift: Gemeinsam auf dem Weg zur „Hansestadt Quakenbrück“: Alle Fraktionen, hier vertreten durch die Fraktionsvorsitzenden (von links nach rechts) wollen die Hauptsatzung der Stadt und den Stadtnamen ändern.