Meppen-Bokeloh I Meppener Tagespost vom 02. Juli 2013

Im Programm der Sommertour der CDU-Landtagsabgeordneten der Region Osnabrück/Emsland stand auch eine Besichtigung der Firma Glunz AG in Meppen-Bokeloh. Werksleiter Achim Schwartz stellte den Landtagsabgeordneten die Produktionsstätte an der Grecostraße in Bokeloh vor.

Bei ihrer Sommertour besichtigten die CDU-Landtagsabgeordneten des Raumes Osnabrück/Emsland (v. l.) Clemens Lammerskitten, Christian Calderone, Martin Bäumer, Burkhard Jasper, Reinhold Hilbers, Bernd-Carsten Hiebing sowie Karl-Heinz Rolfes in Begleitung von Jürgen Schwering (CDU-Stadtverband Meppen) und Hubert Kruse (Ortsvorsteher Bokeloh) das Glunz-Werk Meppen. Durch das Werk führte Leiter Achim Schwartz (rote Weste). Foto: zo

Bei ihrer Sommertour besichtigten die CDU-Landtagsabgeordneten des Raumes Osnabrück/Emsland (v. l.) Clemens Lammerskitten, Christian Calderone, Martin Bäumer, Burkhard Jasper, Reinhold Hilbers, Bernd-Carsten Hiebing sowie Karl-Heinz Rolfes in Begleitung von Jürgen Schwering (CDU-Stadtverband Meppen) und Hubert Kruse (Ortsvorsteher Bokeloh) das Glunz-Werk Meppen. Durch das Werk führte Leiter Achim Schwartz (rote Weste). Foto: zo

Die Politiker aus dem Osnabrücker Land und dem Emsland zeigten sich mächtig beeindruckt von der Leistungsfähigkeit des 1961 in Betrieb genommenen ehemals als Greco bezeichneten Spanplattenwerks Meppen. Die Glunz-Gruppe sei heute eine Tochtergesellschaft des Konzerns Sonae Indústria und habe ihren Sitz am Standort Meppen, sagte Schwartz. Mit viel Werkstoff-Know-how und Innovationsgeist sei das ehemals kleine Werk in den vergangenen Jahren zu einem bedeutenden Standort zur Herstellung dekorativer und konstruktiver Holzwerkstoffe geworden.

Heute beschäftige das Meppener Werk rund 200 Mitarbeiter, davon im Schnitt 15 Auszubildende. Meppen sei die Produktionsstätte der Topan- und Agepan-System-Produkte. Sieben Tage in der Woche würden bei 24-stündiger Laufzeit rund 900 Kubikmeter verpresstes Material – mitteldichte Faserplatten (MDF) – hergestellt. Das seien rund 50 Lkw-Ladungen pro Tag bei einer Fünftagewoche. An Holz, Nadel- und Laubholz sowie Hackschnitzel verarbeite das Werk rund 650 Tonnen pro Tag. „Es kommt nur Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung zum Einsatz“, betonte der Werksleiter. 50 Prozent des Holzes kämen aus den Niederlanden, 40 Prozent aus privater deutscher Waldbewirtschaftung und zehn Prozent aus staatlichen deutschen Wäldern.

Schwartz verschwieg den Abgeordneten keineswegs die heutigen Probleme in der Holz-Werkstoffindustrie. Produktionsüberkapazitäten bzw. Absatzschwächen in der Holzwerkstoff verarbeitenden Industrie und ganz besonders die unter anderem durch die vermehrte thermische Verwertung stark gestiegenen Rohstoffpreise machte Schwartz für die Probleme verantwortlich. Immer neue Naturparks verringerten zudem das Holzangebot. Besonders in der Region Emsland/Osnabrück führe eine Umstrukturierung der Land- und Forstwirtschaftskammern bzw. der aus den Kammern abgespaltenen Holz-Vermarktungsgesellschaft „aktuell zu unzuverlässigen Versorgungssituationen“ für das Werk mit Holz aus den privaten Wäldern, die 70 Prozent an den deutschen forstwirtschaftlichen Flächen der Region ausmachen würden. „Wir haben sicherheitshalber für den Juli zwei Tage Produktionsabschaltung eingeplant, weil uns das Holz fehlt“, machte der Betriebsleiter unmissverständlich klar, dass Glunz nicht überteuertes Holz aufkaufen werde. Es beständen zwar Lieferverträge mit der Vermarktungsgesellschaft, sie würden aber nicht korrekt eingehalten. „Das ist schon grenzwertig“, versprach der hiesige Landtagsabgeordnete Bernd-Carsten Hiebing dem Werksleiter, dass er umgehend mit der Vermarktungsgesellschaft das Gespräch suchen werde. Nach Aussagen Schwartz’ habe man derartige Probleme mit der Holzbeschaffung im Oldenburger Raum nicht.