Vechta/Oldenburg I NWZ vom 29.08.2015

Am 15. September findet im Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (Oldenburg) die Antragskonferenz für das Raumordnungsverfahren zum Bau der Stromtrasse von Conneforde nach Merzen, die durch das Oldenburger Münsterland führt, statt. Beteiligt sind die Landkreise sowie die Städte und Gemeinden, durch die eine der möglichen Trassen führt.

Matthias Wantia und Bernd Stark von der Firma Tennet informierten die Landtagsabgeordneten Dr. Stephan Siemer und Christian Calderone (von links).

Matthias Wantia und Bernd Stark von der Firma Tennet informierten die Landtagsabgeordneten Dr. Stephan Siemer und Christian Calderone (von links).

Die CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Stephan Siemer (Vechta) und Christian Calderone(Quakenbrück) informierten sich vorab bei der Projektleitung des Trassenbauers Tennet in Oldenburg über das geplante Vorhaben. Dabei wurde deutlich, dass bei der Antragskonferenz auch festgelegt wird, welche Trassenkorridore vertieft untersucht werden sollen und welche Unterlagen und Untersuchungen zu erstellen sind, um das Raumordnungsverfahren abzuarbeiten.

Beim Gespräch der Abgeordneten mit Bernd Stark und Matthias Wantia von Tennet wurde deutlich, dass bei einem Trassenverlauf entlang der Hansalinie durch den Kreis Vechta mit besonders hohen Widerständen zu rechnen ist, da ein solcher Verlauf 20 Prozent länger ist als die drei alternativen Trassen. Außerdem müsste die Trasse durch den Landkreis Vechta viermal die Autobahn queren, und es gibt dort erhebliche Konflikte mit der Bebauung. Diese Widerstände würden sich auch nicht durch eine Erdverkabelung relativieren.

Das Trassenprojekt soll über 60 Kilometer von Conneforde zum Knotenpunkt Cloppenburg führen. Hier gibt es bereits eine 220 KV-Freileitung, die durch eine 380 KV-Leitung ersetzt werden soll. Die Trasse kann jedoch nicht komplett auf der jetzigen Strecke verlaufen, denn sie wird höher und breiter sein. Es gibt bereits verschiedene Vorschläge. In oder bei Cloppenburg sollen drei Konverter gebaut werden, in denen der Strom der Offshore-Windparks angeschlossen werden soll. Bei den Konvertern handelt es sich um Bauvorhaben, für die insgesamt 20 bis 30 Hektar Fläche erforderlich sind.

Für Siemer und Calderone war in dem Gespräch mit den Experten von Tennet wichtig, Informationen über mögliche Trassenführungen von Cloppenburg nach Merzen bei Quakenbrück zu erhalten. Dazu gibt es drei westliche Varianten, die komplett durch den Kreis Cloppenburg bis in den Landkreis Osnabrück führen, und eine östliche, die entlang der Autobahn durch den Kreis Vechta führen könnte.

Im Oktober wird Tennet auch im Oldenburger Münsterland so genannte Informationsmärkte veranstalten, zu denen die Bürgerinnen und Bürger eingeladen werden. Das eigentliche Raumordnungsverfahren wird im Herbst 2016 beginnen. Mit dem Bau der Trasse wird nicht vor 2020 begonnen.