Neuenkirchen I Pressemitteilung vom 14. Oktober 2020
Die Samtgemeinde Neuenkirchen wird nach Aussage von Dr. Atzeni von drei Rettungswachen an den Standorten Quakenbrück, Ankum und Bramsche abgedeckt. In den Krankenhäusern Ankum und Bramsche wird die Notarztversorgung von Niels Stensen GmbH aus wahrgenommen. Dabei ist immer öfters festzustellen, dass die Niels Stensen GmbH ihrer Aufgabe nur mäßig nachkommt. Die Zeiten in denen kein Notarzt an den beiden Standorten in Ankum und Bramsche zur Verfügung steht, steigen stetig. Nachts ist in Bramsche kein Notarzt tätig. Wenn die Standorte Ankum und Bramsche abgemeldet sind, müsse Quakenbrück sein Einsatzgebiet ausdehnen, oder Hilfe von außen, in Form eines Rettungshubschraubers, angefordert werden. Die Anfahrzeiten verlängern sich dadurch enorm. In den letzten drei Wochen musste alleine in der Samtgemeinde Neuenkirchen 2 Mal der Notarzt per Helikopter eingeflogen werden.
Die Rettungswacht in Bramsche versorgt aktuell 68.000 Einwohner und bedient dabei ca. 100 Rettungseinsätze wöchentlich. Dabei ist zu berücksichtigen, dass von Mo.-Do. in der Zeit von 7:00 Uhr – 16:00 Uhr und lediglich nur Fr. – So. ganztägig ein Notarzt in Bramsche zur Verfügung steht.
Dr. Azteni appelliert an die Politik diese Missstände zu beheben. In der Kreisverwaltung stoße er immer wieder auf Widerstand. Dabei liege die Lösung auf dem Tisch. Die Praxis zeige gerade, dass sich die Notarztbereitschaft auch weitgehend ohne Krankenhausärzte aufrechterhalten lasse. Dies gelinge, das Dr. Azteni über ein Netzwerk verfüge, mit dem er Ärzte für die Dienste auftreiben könne.
Es sei sogar denkbar, mit diesem System sogar den nächtliche Präsenz in Bramsche wieder auszuweiten, sagt Dr. Azteni. Der Landkreis müsse sich nur dazu durchringen das Experiment, welches bereits seit 25 Jahren im Kreis Paderborn erfolgreich praktiziert wird, zu wagen.
Kreistagsabgeordneter Bernward Abing (CDU) bestätigt den Widerstand der Kreisverwaltung. Seitens der CDU-Kreistagsfraktion habe man bereits des Öfteren ein Gespräch mit dem zuständigen Kreisrat gesucht. Wurde aber mehrfach abgewiesen.
Christian Calderone (MdL) erklärt, dass das Problem der Abmeldung von Notarztstandorten nicht nur am Bramscher Standort gegeben ist, sondern im gesamten Landkreis der Fall ist. Es müsse eine Gesamtlösung gefunden werden, um die Notarztversorgung im gesamten Landkreis Osnabrück sicherzustellen.
Dr. Konrad Schneider-Grabenschröer aus Neuenkirchen sieht ein Problem auch darin, dass die hausärztliche Notfallversorgung durch die letzte Reform fasst zum erliegen gekommen ist. Es könne nicht sein, dass die hausärztliche Notrufnummer 116 117 über ein Call-center in Duisburg betreut wird und nicht über die Rettungsleitstellen vor Ort. In der Rettungsleitstelle in Osnabrück, sitzen im Gegensatz zum Call-Center in Duisburg, qualifizierte Rettungssanitäter, welche im Notfall bereits Hilfestellungen leisten können. Man müsse dazu kommen, dass der hausärztliche Notruf auch über die regionalen Rettungsleitstellen betreut wird. Dieses trägt auch ein Teil zur Notfallversorgung im Landkreis Osnabrück und somit auch in der Samtgemeinde Neuenkirchen bei.