Quakenbrück I Bersenbrücker Kreisblatt vom 21.06.2015

Morgens um 10 Uhr ein Rathaustermin, um 11 Uhr Training, nachmittags Vorbereitung auf das Länderspiel, um 18 Uhr der große EM-Test (64:70) in der Arena – über Langeweile konnten sich die U-18-Junioren des DBB und der Türkei wahrlich nicht beklagen. Beim feierlichen Empfang waren gleich vier Stadtoberhäupter und sogar der Stellvertreter des türkischen Generalkonsuls präsent.

Die Tür zum Sitzungssaal war fast zu niedrig: Viele der Korbjäger maßen über zwei Meter, die größten – um die 2,10 Meter – mussten sich bücken. „Dieses Länderspiel kommt zur rechten Zeit: Inzwischen steht fest, dass Profi-Basketball hier eine Zukunft hat“, betonte Bürgermeister Paul Gärtner erleichtert. „Die Vergabe ist ehrenvoll für die Hochburg Quakenbrück und eine Anerkennung für die Nachwuchsarbeit.“

Welch ein glücklicher Zufall, dass die 2. Bürgermeisterin als Dolmetscherin fungieren konnte, denn sie ist mit ihrer Muttersprache Türkisch aufgewachsen: „Ein bisschen aufgeregt bin ich schon“, bekannte Tülay Tsolak, bevor sie die Gäste sehr herzlich begrüßte. „Es ist für mich eine Ehre, hier sprechen zu dürfen.“ Dass die türkische Delegation aufmerksam und lächelnd zuhörte, bewies, dass sie die richtigen Formulierungen getroffen hatte.

Tülay Tsolak durfte gleich danach nochmals aushelfen. Der Stellvertreter des türkischen Generalkonsuls Abdullah Metin Durmus – mit Sohn Emre Can angereist – räumte ein „Mein Deutsch ist nicht so gut“. Wenn wirklich mal ein Wort fehlte, wurde das mit Freundlichkeit locker überspielt. Der hohe Gast – unter polizeilichen Schutz gestellt – bedankte sich und informierte: „Ich habe die Nachricht vom Länderspiel direkt aus Ankara bekommen.“ Er wünschte den Teams Fairplay und viel Erfolg.

„Ihren Besuch nehmen wir als Wertschätzung für unsere sportlichen Leistungen wahr“, stellte Claus Peter Poppe, Samtgemeindechef und zugleich Stadtdirektor, heraus. „Dieser Ort ist einfach basketballverrückt“.

Das konnte der Landtagsabgeordnete und Ratsherr Christian Calderone nur bestätigen. Das Foto auf dem Marktplatz wurde zur „Momentaufnahme“: Die Trainer beider Mannschaften und Koordinator Gerd Meinecke drängten zum Aufbruch.