Damme I Pressebericht der Oldenburger Volkszeitung vom 05. Oktober 2020, Autor: Klaus-Peter Lammert

Das Krankenhaus St. Elisabeth wird für den Neubau der Zentralen Notaufnahme vom Land einen Zuschuss von elf Millionen Euro erhalten. Nach Angaben des CDU-Landtagsabgeordneten Christian Calderone hat der Krankenhausplanungsausschuss den Neubau der Notaufnahme zur sogenannten vorrangigen baufachlichen Prüfung aufgenommen. 

“Den Beschluss des Krankenhausplanungsausschusses werte ich so, dass eine Landesförderung für dieses lnvestitionsvorhaben des Krankenhauses angestrebt wird“, sagte der Quakenbrücker CDU-Politiker, ·zu dessen Wahlkreis auch Damme und Neuenkirchen-Vörden gehören. 

Auch der Krankenhaus-Geschäftsführer Ralf Grieshop geht nun davon aus, dass das Land elf Millionen Euro für den Neubau zahlen wird. Zur baufachlichen Prüfung sagte er: Die zuständige Stelle prüfe die von den Architekten erarbeiteten Entwürfe und die Kostenschätzungen. Sollten die Kosten nach der Mittelgewährung höher liegen, werde das Krankenhaus die zusätzlich aufzubringenden Gelder selbst finanzieren müssen. 

Ursprünglich hatte das Krankenhaus im Jahr 2017 Mittel in Höhe von 4,5 Millionen Euro für die Zentrale Notaufnahme beantragt. Damals planten die Verantwortlichen noch eine Erweiterung im Bestand plus einen kleinen Anbau. Das habe sich im Laufe der Zeit als nicht sinnvoll erwiesen, sagte der Geschäftsführer. ,,Die Planung hat sich überholt.“ Nun ist ein ganz neues Bauvorhaben auf den Weg gebracht. Es sieht im ersten Schritt den Abriss des Schwesternwohnheimes vor. Auf dem Grundstück soll ein zunächst zweigeschossiges Gebäude für die Zentrale Notaufnahme entstehen. 

lm unteren Geschoss wird sich nach Worten Ralf Grieshops die sogenannte Liegendeinfahrt befinden. Hier werden die Krankenwagen ankommen. Aber auch die Patienten, die sich ambulant versorgen lassen wollen, sollen das Gebäude in diesem Geschoss betreten. Aufzüge werden ins Obergeschoss führen. Das wird auf einer Ebene mit dem Erdgeschoss des Krankenhauses liegen. Im Obergeschoss befindet sich die Zentrale Notaufnahme für ambulant und stationär zu behandelnde Patienten. Derzeit sind diese beiden Aufnahmen noch getrennt. 

Es soll aber nicht auf Dauer bei der Zweigeschossigkeit des neuen Gebäudes bleiben. Wie der Krankenhaus-Geschäftsführer mitteilte, ist mittelfristig eine Aufstockung und weitere drei Geschosse geplant. Die sollen für den Pflegebereich entstehen. Nach deren Fertigstellung könnten alle Abteilungen aus dem Altbau der Einrichtung in diese drei Stockwerke umziehen. 

Leer stehen wird der Altbau dann jedoch nicht. Im Zuge des Nebenraumprogrammes könnten hier zum Beispiel Büros und Bereitschaftszimmer entstehen. Letzteres ist derzeit allerdings noch Zukunftsmusik. Ralf Grieshop hofft in Sachen „Neubau der Zentralen Notaufnahme“ auf einen Abschluss der baufachlichen Prüfung bis Ende 2021. Läuft die aus Sicht des Krankenhauses positiv, werden die Bauarbeiten inklusive des Abrisses des Schwesternwohnheimes 2022 beginnen. Mit der Fertigstellung der Zentralen Notaufnahme rechnet Ralf Grieshop in diesem Fall im Verlauf des Jahres 2023. 

Die Unterstützung des Landes Niedersachsen für das neue Projekt wertet der Geschäftsführer als gutes Zeichen für den Fortbestand des Krankenhauses St. Elisabeth. Denn:“ Das Land investiert nur in Krankenhäuser, die eine Zukunft haben.“ 

Christian Calderone sieht in der zentralen Notaufnahme eine weitere Stärkung der akutmedizinischen Versorgungsfunktion des Dammer Krankenhauses. In dem Zusammenhang verwies er auf die stark gestiegene Patientenzahlen in den letzten Jahren. 

Allerdings forderte der Christdemokrat den Krankenhausplanungsausschuss des Sozialministeriums auf, auch die Umstrukturierung des Pflegebereiches weiter positiv ·zu beraten und zu einem schnellen Ergebnis zu kommen. Hier seien 13 Millionen Euro an Investitionen veranschlagt. Es gelte, das Dammer Krankenhaus hinsichtlich der Versorgung von Patienten aus dem Landkreis Vechta sowie den angrenzenden Landkreisen Diepholz und Osnabrück weiter zu stärken. Vor diesem Hintergrund rief Christian Calderone dazu auf, alle Überlegungen zur Einrichtung einer Neurologischen Station in Cloppenburg unverzüglich zu beenden. Er bezeichnete solche Debatten als verantwortungslos und schädlich für die Etablierung einer Spitzenmedizin im ländlichen Raum:“ Wenn jeder Standort am Ende alles ein bisschen macht, dann fehlen Fallzahlen und Expertise für eine Hochleistungsmedizin.“ 

Eine dezentrale Krankenhausstruktur im ländlichen Raum, werde nur durch eine Spezialisierung der einzelnen Häuser möglich bleiben. Vor diesem Hintergrund gefährdeten die Cloppenburger Überlegungen die akutmedizinische Versorgung grundsätzlich, sagte er.

Bildunterschrift:

Der Abriss rückt näher: Die Verantwortlichen des Dammer Krankenhauses wollen auf dem Areal des Schwesternwohnheimes die Zentrate Notaufnahme und im Anschluss neue Pflegebereiche errichten. Foto: Lammert