Vörden I Bramscher Nachrichten vom 04.10.2015

Mit einem ausgedehnten Frühstück begann am Samstagvormittag der Kreislandfrauentag der Kreislandfrauen Bersenbrück im Vördener Gasthaus Wellmann. Rund 130 Landfrauen wurden von der Vorsitzenden Renate Mügge aus Kalkriese begrüßt.

Für den unterhaltenden Teil des Treffens war die Gruppe female affairs engagiert worden. Mehrfach für ihren a cappella Gesang ausgezeichnet, präsentierte die Formation „eine Auswahl wahrer Welthits“, so Renate Mügge, die das Sextett ankündigte. Souliger Frauensound, vervollständigt von einer Männerstimme , eröffnete das Programm mit „den wirklich wichtigen Dingen im Leben einer Frau, die Liebe, die Männer und das Essen“, wie female affairs das Programm selbst vorstellte. Female affairs besang Pizza, Grappa und weitere „italienische Momente im Leben“ ebenso leidenschaftlich wie Figurprobleme oder erarbeitete Selbstsicherheit.

Ein paar Gedanken über die Landfrauenarbeit von Maren Meyer schlossen sich dem Gesang an. „Es bleibt viel zu tun, damit der ländliche Lebensraum auch weiterhin lebenswert sein wird“, stellte das Vorstandsmitglied im Landfrauenverband Weser-Ems fest, bevor sie auf die Bildungsarbeit, die Interessenvertretung und Pflege von Kontakten und Geselligkeit als den drei Säulen, auf denen die Landfrauenarbeit beruhe, zu sprechen kam.

Das Publikum erfuhr, dass die Landfrauen sich den Themen Gesundheit, Ökologie und vielem mehr widme. Aber auch Kochen mit Kindern oder Hauswirtschaft als Alterskompetenz gehören zu dieser aktiven Bildungsarbeit. „Wir leben im Dorf und das Dorf lebt mit uns“, hieraus resultierten der Einsatz der Landfrauen für die ärztliche und schulische Versorgung auf dem Land, für die Pflege im Alter, die Nahverkehrssysteme oder für Flüchtlinge, Preismisere, Imagepflege. Lohnlücke zwischen Mann und Frau bei gleicher Arbeit. All dies sind nach Maren Meyer einige der Einsatzgebiete.

„Landfrauen als Seele des dörflichen Lebens, die nicht nur beim Kochen und Backen kompetent sind“, so zeichnete Maren Meyer anhand einer Umfrage das Bild der Landfrauen nach. „Doch Torten backen können wir auch“, schloss sie ihre Ausführungen.
„Den Tag der Deutschen Einheit in den Herzen und Köpfen zu verankern, diesen Tag intensiver in den Blick zu nehmen“, war das Anliegen des CDU-Landtagsabgeordneten Christian Calderone. Auch die Herausforderungen durch die aktuelle Flüchtlingssituation streifte seine Rede. Die Betonung der Stärke der hiesigen Region durch die Landwirtschaft und durch den Gemeinsinn, gerade auch aufgrund des Einsatzes der Landfrauen, verband Christian Calderone mit der Bitte weiterzumachen.
Johannes Schürbrock, Vorsitzender des Osnabrücker Landvolks, griff auch die Kritik auf, der die Entwicklung in der Landwirtschaft ausgesetzt sei, und lud die Landfrauen ein, „im Entwicklungsprozess der ländlichen Räume mitzuwirken“.

Den Ernährungsführerschein in den Schulen, weitere Kochaktionen, auch unter Einbeziehung der Eltern, das Projekt Zusammenleben in der Zukunft unter Berücksichtigung des demografischen Wandels, der Bürgerbus in Badbergen, die Zusammenarbeit mit dem Landvolk, die Teilnahme an Bauernmärkten und die Tage des offenen Hofes oder Gartens zählte Renate Mügge in ihrem Tätigkeitsbericht auf.
Weiterer Bestandteil der Veranstaltungen waren die Ehrungen ausgeschiedener Vorstandsmitglieder für die von ihnen geleistete Arbeit.

Geehrt wurden vom Landfrauenverein Berge kommend Johanne Tolle, Erste Vorsitzende von 1992-2010, außerdem Kassenführerin im Kreisvorstand von 2007 bis 2014. Ferner Renate Reinke, Kassenführerin von 1998 bis 2015.
Im Vorstand des Landfrauenvereins Vörden war Erika Stahl von 1974 bis 2014, davon von 1990 bis 2014 als Erste Vorsitzende, aktiv. Ebenda führte Thea Tappe die Kasse von 1958 bis 2014. Sie wurde in Abwesenheit ausgezeichnet.
Mariannne Brörmann, Schriftführerin von 2001 bis 2014 beim Landfrauenverein Bersenbrück vervollständigte die Reihe der Geehrten.