Bersenbrück [Bersenbrücker Kreisblatt vom 30. November 2012]

Die Energiewende war das Thema einer Diskussion in Bersenbrück mit (von links) Erster Kreisrat Stefan Muhle, Karolina Vöge (Leiterin des Bildungswerkes der Konrad-Adenauer-Stiftung Oldenburg), Nils aus dem Moore (Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung) und dem CDU-Kreisvorsitzenden Christian Calderone.

Die Energiewende war das Thema einer Diskussion in Bersenbrück mit (von links) Erster Kreisrat Stefan Muhle, Karolina Vöge (Leiterin des Bildungswerkes der Konrad-Adenauer-Stiftung Oldenburg), Nils aus dem Moore (Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung) und dem CDU-Kreisvorsitzenden Christian Calderone.

In der zweiten Ausgabe der Osnabrücker Landgespräche der Konrad-Adenauer-Stiftung ging es um die Energiewende. Nils aus dem Moore vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) skizzierte Wege zum Gelingen.

In Bersenbrück hieß die Leiterin des Hermann-Ehlers-Bildungswerkes Oldenburg der Konrad-Adenauer-Stiftung, Karolina Vöge, besonders den Ersten Kreisrat Stefan Muhle und den CDU-Landtagskandidaten und Vorsitzenden des CDU-Kreisverbandes, Christian Calderone, willkommen. Die Energiewende finanzierbar gestalten: Effiziente Ordnungspolitik für das Energiesystem der Zukunft, lautete das Thema des Vortrags. „Die Energiewende ist sicherlich nicht seit gestern ein zentrales gesellschaftspolitisches Thema in der Bundesrepublik Deutschland“, sagte Vöge.
„Die Energiewende ist nicht schlimm und nicht mit links zu schaffen. Sie fordert durchaus Anstrengungen. Die Energiewende ist gesellschaftlich gewollt“, betonte Christian Calderone, der auf Faktoren der Umsetzung auch im ländlichen Raum hinwies. Weiterhin ging er auf das Klimaschutzkonzept und der Klimainitiative des Landkreises Osnabrück sowie die Ausweisung von Windparks und auf das Energieberatungskonzept mit seinen vielfältigen Möglichkeiten ein.
Der Publizist und Journalist Nils auf dem Moore, jetzt Mitarbeiter beim RWI, stellte zunächst die „acatech“ vor, die nationale Akademie der Technikwissenschaften, die sich mit der Materie umfassend beschäftigt habe. Dabei wurden Fragen der Finanzierung der Energiewende durch Wissenschaftler behandelt.
„Der Weg zum Ziel ist noch unüberschaubar“, betonte Aus dem Moore. Ein starrer Masterplan helfe nicht, Lernfortschritte würden an jeder Weggabelung sichtbar. Politische Ziele seien die Reduktion der Kohlendioxidemission, der Ausbau erneuerbarer Energien und Effizienz im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus der Atomkraft.
Bisher floss der Strom vom Großkraftwerk zum Verbraucher. Künftig fließe er nicht mehr nur in eine Richtung, viele Verbraucher seien zugleich auch Erzeuger. Diese Dezentralisierung sei verbunden mit hohen Kosten, etwa für neue Stromtrassen, Reservekapazitäten, intelligente Netzsteuerung. Die Förderung der erneuerbaren Energien müsse neu ausgerichtet werden, und das Energieeinspeisegesetz sei zu modifizieren. Es sei fraglich, ob eine Vergütung zu zahlen sei unabhängig davon, ob das Produkt auf dem Markt gebraucht werde.
Aus dem Moore brachte eine systemorientierte Quote mit Zertifikaten im Gegensatz ins Gespräch. Mithilfe intelligenter Systeme solle die Nachfrage dem Angebot angepasst werden. Weiterhin ging der Referent auf den Zertifikatehandel und auf die Weltklimakonferenz in Doha ein. Eine lebhafte Diskussion schloss sich an.