Quakenbrück [Bersenbrücker Kreisblatt vom 04. Oktober 2012]
Die geplante Sohlgleite am Überfall in Quakenbrück bewegt die Gemüter. Das wurde einmal mehr deutlich in der Sitzung des Stadtrates am Montagabend. Gleich zu Beginn der ersten Einwohnerfragestunde ergriff ein Bürger das Wort zu diesem Thema, um vor allem den Ausschluss von Wasserkraftnutzung am Überfall zu kritisieren beziehungsweise ein Bürgerkraftwerk zu fordern.
Seine Ausführungen hinderten den Rat allerdings später nicht daran, dem Plan zum Umbau des Schützenhofwehrs Quakenbrück zur Sohlgleite zuzustimmen, wobei Teil des Beschlusses auch ist, dass als Ersatz für die abzureißende Brücke eine Fuß- und Radwegbrücke im Rahmen des Projekts „Premium-Radweg“ gebaut werden soll.
Die Brücke sei förderfähig, so die Verwaltung. Allerdings müssten die Mittel 2013 verwendet und abgerechnet werden. Würde der Beschluss des Bauausschusses umgesetzt – Bau der Sohlgleite mit Forderung eines Ersatzbauwerks – würde das Plangenehmigungsverfahren für die Sohlgleite scheitern, dafür ein Planfeststellungsverfahren durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) durchgeführt werden.
Damit könnte mit dem Bau der Sohlgleite erst 2014 begonnen werden, die Fördermittel des Landes von 42 Prozent für eine Fuß- und Radwegbrücke würden verfallen.
Deshalb sei abzuwägen, ob es nicht Sinn mache, die Fördermittel für den Bau der Brücke zu sichern und der Planung für die Sohlgleite zuzustimmen.
Auch auf diesem Wege beteilige sich das Land an einem Brückenbau, wenn das Geld auch aus einem anderen „Topf“ komme. Den Rest der Baukosten teilten sich dann Landkreis Osnabrück, Stadt Quakenbrück und Samtgemeinde Artland.
Christian Calderone signalisierte für die CDU Zustimmung, hob die Transparenz des Verfahrens hervor und erklärte, er sei sicher, dass sich mit dem Bau der Sohlgleite an der Stelle des Überfalls „ein ganz neues Naherholungszentrum“ entwickeln werde.