Quakenbrück I Bersenbrücker Kreisblatt vom 17. September 2018

Die letzten Feinabstimmungen sind im zuständigen Fachausschuss erfolgt, nun könnte also der Quakenbrücker Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am kommenden Montag den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Hartlage-West“ fassen.

Bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Planen und Bauen befassten sich die Mitglieder nochmals mit einigen Anträgen der CDU und der Grünen zum Bebauungsplan.

Großen Anklang fand der Vorschlag der CDU, eingangs des Baugebietes Hartlage einen sogenannten Dorfanger – eine Grünfläche, die von der Allgemeinheit genutzt werden kann – einzurichten. Darum sollen Vier-Familien-Häuser angeordnet werden, so die Idee der Christdemokraten. Fachbereichsleiter Frank Wuller stellte einen Entwurf des Planungsbüros Dehling und Twisselmann für einen Dorfanger vor. Demnach könne der Anger mit einer 1200 Quadratmeter großen Grünfläche östlich des Hartlager Weges unweit der geplanten Buswende nahe der Bremer Straße angelegt werden. Anders als bei einem vorherigen Entwurf soll der Hartlager Weg nicht direkt durch die Grünfläche führen, sondern daran vorbei, sodass die komplette Fläche genutzt werden könne. „Das ist ein guter Kompromiss. Die Grünfläche nicht zu zerschneiden ist die bessere Lösung“, sagte Paul Gärtner (SPD), der die Sitzung in Vertretung des Vorsitzenden Ludger Greten leitete. Auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Calderone konnte mit dem Entwurf und dem Standort gut leben. „Der Ort am Beginn der Baugebiete halten wir für wichtig.“ Lob gab es auch von den Grünen. „Wir begrüßen ja grundsätzlich so eine Platz- und Raumbildung. Das hat eine hohe Wohnqualität“, sagte Grünen-Fraktionschef Andreas Henemann.

Außerdem schlug die CDU vor, dass größere Stellplatzflächen mit mehr als achte Stellplätzen mit großkronigen Bäumen begrünt werden sollen. Auf den Baugrundstücken soll pro 300 Quadratmeter – auf Verkehrsflächen pro 400 Quadratmeter – ein großkroniger Baum gepflanzt werden. Auch damit waren die anderen Ausschussmitglieder einverstanden.

Auch die Forderung der CDU, das Baugebiet in einen Bereich mit eingeschossiger und ein Areal mit zweigeschossiger Wohnbebauung zu gliedern, stieß auf breite Zustimmung. „Die Bauherren müssen schon beim Kauf entscheiden, ob sie ein- oder zweigeschossig bauen“, erläuterte Frank Wuller, der dazu einen Aufteilungsentwurf des Planungsbüros präsentierte.

Inwieweit in dem neuen Baugebiet Wohnhäuser mit ähnlicher Gebäude- und Dachform zu Gruppenstrukturen zusammenführt werden sollen, so wie es die Grünen für eine vernünftige städtebauliche Gestaltung vorschlagen, darüber waren sich die Ausschussmitglieder uneins. Zwar stand auch für Jürgen Götting außer Frage, dass in dem neuen Wohnbaugebiet kein „Zickzackhausen“ entstehen solle, inwieweit und in welcher Form man aber die Kreativität der Bauwilligen einschränken kann und will, soll letztlich im Verwaltungsausschuss geklärt werden.

Die von den Grünen geforderte Obergrenze für versiegelte Flächen auf den Privatgrundstücken fand keine Mehrheit im Ausschuss. Wie Frank Wuller anmerkte, sei das Maß der Versiegelung von Flächen durch die Grundflächenzahl im Bebauungsplan festgesetzt. Das umfasse aber nicht die Flächen für Nebenbauten wie Terrasse oder Garage, gab Andreas Henemann zu bedenken. Trotzdem sahen Manfred Neebuhr (FDP) und der SDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Fisse gesetzlichen Vorgaben für ausreichend an und lehnten weitere Vorschriften ab. „So extrem sollten wir da nicht eingreifen“, sagte Fisse.