Quakenbrück I Bersenbrücker Kreisblatt vom 11.05.2015

„Das Schützenwesen hat in Deutschland eine solche Tradition, dass es eigentlich in das Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen werden sollte“, war von MdL Christian Calderone im Rahmen des Quakenbrücker Stadtschützenfestes zu vernehmen. Viel Tradition und lebendiges Vereinsleben zeichneten die inzwischen fünfte Auflage des auf dem Marktplatz gefeierten Festes aus, bei dem Jens Kurkowka zum neuen Stadtschützenkönig avancierte.

Auch das Wetter stimmte, als sich am Samstagnachmittag nach einem Sternmarsch alle Schützinnen und Schützen des Schützenvereins von 1589, des Neustädter Schützenbundes, des Schützenvereins Old Quokenbrügge und des Schützenvereins Hengelage-Brokstreek auf dem Marktplatz formierten, wo Harald Blumenthal das Kommando über das Geschehen übernahm. „Das ist ein schönes Zeichen der Gemeinschaft und ein Bekenntnis zur Stadt Quakenbrück“, zeigte sich auch Stadtdirektor Claus Peter Poppe begeistert.
Anschließend ging es mit der Burgmannskapelle Quakenbrück und den Musikvereinen aus Bevern, Lüsche und Wachtum durch die Altstadtstraßen, wo die Zuschauer Gelegenheit hatten, die glänzenden Königsschilder, die reich geschmückten Uniformen und die bunten Fahnen zu bewundern, und zurück zum Festplatz, wo sich der feierliche Zapfenstreich vollzog. Höhepunkt des Stadtschützenfestes wurde selbstverständlich das Adlerschießen mit der Armbrust. Den besonders prächtig gestalteten Adler aus Spessarteiche hatte Ehrenschießmeister Hans-Joachim Sieveke eigens angefertigt.

Am Adlerstand zwischen St. Marienkirche und Franziskushaus herrschte zeitweise so großer Andrang, dass die Reihe der wartenden Schützinnen und Schützen bis zu den Kirchentreppen reichte.
Freigegeben war das Adlerschießen zunächst für alle Bürger. Die Bewerber standen in Zweierreihen an, als das Königsschießen in die entscheidende Phase ging. Hier traten dann nur die Mitglieder der Schützenvereine an, wobei das Tragen der Uniform Pflicht war. Und es wurde spannend. Stück für Stück nahmen die zielsicheren Schützinnen und Schützen den Königsadler auseinander. Gleich neben dem Festzelt hatten auch die jüngsten Schützen Gelegenheit, sich zu erproben, und zwar beim Laserschießen.
Endlich war es dann soweit: Jens Kurkowka vom Neustädter Schützenbund gelang der entscheidende Treffer auf den zuletzt nur noch als Torso zu bezeichnenden Rumpf. Ihm wurde als neuer Stadtschützenkönig denn auch der begehrte „Stadtkönigspfeil“ überreicht.
Wertvolle Medaillen gab es für die Schützinnen und Schützen des Adlerschießens. Erfolgreich waren: Helga Obladen, Thomas Fisse, Karsten Weyerbrock, Doris Obladen, Frank Kubicki, Udo Wille, Christian Jansohn, Carsten Wincierz, Christian Lampe, Detlef Reim und Jens Kurkowka.
Aus beiden Altersgruppen gingen mit Jennifer Busch, Ann-Kathrin Lerch, Rieke Schnuck und Luca Bertram gleich vier siegreiche Schützen der „Old Quokenbrügger“aus dem Laserschießen hervor. Auch Alex Ruge und Memet Cesur erhielten Siegesmedaillen.
Die für den sich anschließenden Festball im Festzelt auf dem Marktplatz verpflichteten „Rocktools“ erwiesen sich als genau das richtige „Werkzeug“, um aus einer Party ein Highlight zu machen. Mit einem Repertoire aus Rock, Pop und Blues und einer ebenso perfekten wie charmanten Bühnenpräsenz kredenzten die drei Musiker selbst anspruchsvollste Musikstücke auf den Punkt genau und verliehen diesen einen individuellen Touch.
Zum „krönenden Abschluss“ des Stadtschützenfestes kamen alle Vereine schließlich zum Frühschoppen zusammen, um zum Ausklang noch einmal kräftig zu feiern. Die vier Schützenvereine hatten sich dazu ein bunt gemischtes Unterhaltungsprogramm ausgedacht. „Gerade unsere Vereine sind für das gesellschaftliche Miteinander ein absolutes Muss“, mit diesen Worten zeigte sich Bürgermeister Paul Gärtner dabei vom lebendigen Quakenbrücker Vereinsleben, insbesondere im Schützenwesen, überzeugt.