Quakenbrück I Pressemitteilung vom 09. November 2022

„Die durch den Krankenhauskonzern Niels-Stensen-Kliniken (NSK) angekündigte Umwandlung des „Marienhospitals Ankum-Bersenbrück“ in ein „Regionales Gesundheitszentrum“ ist ein schwerer Schlag für die medizinische Versorgung in unserer Region. Ich betrachte diese unternehmerische Entscheidung der NSK mit großer Sorge!

Nach den aktuellen Planungen sollen weiterhin Medizin und Pflege am Standort Ankum stattfinden. Das zumindest ist gut und zwingend notwendig.

Das Beispiel der Schließung des Krankenhauses Dissen im Landkreis Osnabrück zeigt aber auch, dass der Wegfall bestehender Strukturen nicht einfach durch benachbarte Standorte kompensierbar ist. Deshalb gilt es von Seiten des Landkreises, des Landes und des Trägers vorab wesentliche Fragen für die medizinische Versorgungssicherheit der Menschen in unserer Region zu klären:

  1. Sollten die Pläne wie vorgesehen umgesetzt werden, muss die Versorgungssicherheit für gynäkologische und geburtshilfliche Behandlungen sichergestellt sein. Ein „weißer Fleck“ zwischen dann Quakenbrück und Osnabrück als Krankenhausstandorte mit gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilungen ist nicht hinnehmbar.  
  2. Sollten die Pläne wie vorgesehen umgesetzt werden, ist die Aufrechterhaltung der Rettungswache und des Notarztstandortes Ankum zwingend, um die Versorgung im akuten Krankheitsfall in der Altkreismitte sicher, schnell und auf einem hohen qualitativen Niveau weiter zu gewährleisten. Notfalls muss der Landkreis als zuständiger Träger mit eigenen Mitteln den Notarztstandort erhalten. 
  3. Sollten die Pläne wie vorgesehen umgesetzt werden, braucht es ein krisenfestes Szenario, wie die umliegenden Notaufnahmen die veränderten Patientenströme sicher und zeitnah aufnehmen und adäquat medizinisch versorgen können. Diese befinden sich aktuell bereits an der Belastungsgrenze und werden mitunter sogar abgemeldet, weil Bettenkapazität und Pflegepersonal fehlen. Das Beispiel des geschlossenen Krankenhauses Dissen zeigt auch, dass insbesondere im Bereich der Notaufnahmen schwerwiegende und medizinisch nicht verantwortbare Engpässe entstehen können. 

Es darf ebenfalls nicht unberücksichtigt bleiben, dass das Krankenhaus der größte Arbeitgeber in der Gemeinde Ankum ist. Sollten die Pläne wie vorgesehen umgesetzt werden, erwarte ich persönlich aber auch meine Partei von einem katholischen Trägerkonzern, dass nicht ein schlichter Sozialplan erstellt wird, sondern dass der Träger seiner besonderen Verantwortung als christlicher Unternehmer durch besondere Anstrengungen gerecht wird.“