Bersenbrück I Bersenbrücker Kreisblatt vom 10.07.2015

Stahlkonstruktionen aus Bersenbrück sind gefragt, auch international. Diese erfuhr der niedersächsische CDU-Generalsekretär Ulf Thiele, als er auf seiner Sommerreise das Unternehmen Wurst Stahlbau in Bersenbrück besuchte. Die Auftragslage ist gut, doch könnten dem Unternehmen auf Dauer Facharbeiter fehlen. Thiele forderte, Deutschland musse als Einwanderungsland attraktiver werden.

Begleitet wurde der Besuch vom CDU-Bundestagsabgeordneten André Berghegger und vom CDU-Landtagsabgeordneten Christian Calderone. Auch Bürgermeister Christian Klütsch und Mitglieder des CDU-Stadtverbandes Bersenbrück-Gehrde nahmen an dem Informationsbesuch teil.
Die Gäste wurden empfangen von den Geschäftsführern der Firma Wurst, den Brüdern Christian, Michael und Thomas Wurst und dem Prokuristen Alfred Feldker. Den drei Brüdern gehört das Stahlbauunternehmen, das ihre Eltern in den Sechzigerjahren gegründet haben. Die Wurst Stahlbau GmbH ist mit rund 200 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 45 Millionen Euro deutschlandweit in öffentlichen, gewerblichen und privaten Bauvorhaben tätig. Jüngste Projekte sind Aufträge für die Windenergie, für die Werftindustrie, Autohäuser für marktführende Automobilhersteller und der Brückenbau für Autobahnen. Auch international ist das Bersenbrücker Unternehmen heute erfolgreich.

Beim Gedankenaustausch nach der Betriebsbesichtigung standen die Themen Mittelstand, kalte Progression, Facharbeitermangel, Kooperation mit Schulen, Ausbildung und der Vertrieb der Produktion im Mittelpunkt.

Als zunehmendes Problem wurde der Facharbeitermangel angesprochen. Christian Wurst verwies auf die Vollbeschäftigung in unserer „Boomregion“ und die derzeit gute Auftragslage. Das mittelständische Unternehmen Wurst verzeichne ein kontinuierliches Wachstum und verfüge über technisches Knowhow, gut ausgebildete Mitarbeiter, Bonität und Vertrauen der Auftraggeber. Der Mittelstand als Rückgrat der deutschen Wirtschaft müsse von der Politik „aber mehr gehört werden“. Er habe den Eindruck, dass die Großindustrie zu sehr im Mittelpunkt der Wirtschaftspolitik stehe.

Um weiterhin genügend Facharbeiter beschäftigen zu können, müssten diese „mehr Geld im Portemonaie haben“, was durch die kalte Progression verhindert werde. Die demografische Entwicklung werde voraussichtlich den Facharbeitermangel verschärfen. Ulf Thiele betonte die Notwendigkeit, Deutschland daher als Zuwanderungsland attraktiver zu machen. „Das Zuwanderungsgesetz muss verbessert werden“.
Diskutiert wurde auch, ob Flüchtlinge stärker in den Arbeitsmarkt integriert werden sollten.
Grundsätzlich verbessert und beschleunigt werden müssten die Sprachförderung und die berufliche Ausbildung für arbeitswillige Einwanderer.